Murmeltiere und Blondinen

Und täglich grüßt das Murmeltier: Kennen Sie ihn auch, diesen dreisten Minutendieb, der sich jeden Morgen so einfach in die heimischen Gemächer einschleicht? Da klingelt der Wecker schon mindestens eineinhalb Stunden (eher zwei) vor dem angepeilten Abfahrtstermin Richtung Verlagsgebäude, um sich in Ruhe den morgendlichen Ritualen widmen zu können, aber die Zeit läuft mir immer wieder davon.Vom nervenden Ton des Weckers bis zum Aufstehen vergehen schon mal 15 Minuten, bis ich mental bereit bin für die Aufgaben des Tages.

Seit fünf Wochen bin ich zudem doppelt gefordert, denn auf einmal tummeln sich zwei Blondinen in meinem Schlafzimmer: Neben meiner Frau liegt nun auch Töchterchen Rebecca, und die verlangt ebenfalls ihre Schmuse-Einheiten. Dann heißt es schnell in die Küche hasten, um schon mal Kaffee zu kochen, bevor es ab ins Bad geht: Zähne putzen, Rasieren und Duschen stehen auf dem Programm. Nun sind die Lebensgeister geweckt, noch ein gemütliches Frühstück und die morgendliche Zeitungslektüre - aber beim Blick auf die Uhr steigt die Pulsfrequenz in zu diesen Tageszeiten ungeahnte Höhen: Nur noch knapp zehn Minuten bleiben übrig! Wie konnte das passieren?Meine Frau, die in der Zwischenzeit Rebecca gestillt und gewickelt hat, erwartet mich entspannt lächelnd am Frühstückstisch. An meine in den Morgenstunden unerträgliche Langsamkeit des Seins hat sie sich in den vergangenen Jahren wohl schon gewöhnt.

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