Neumodischer Kram

Ich finde, mit all den Festchen nimmt es langsam überhand. Nicht nur, dass an jedem Wochenende irgendwo "Mussik" ist, und sich die Vereine von Frühjahr bis Herbst mit all ihren Wald- und Wiesenfeten gegenseitig den Rang ablaufen.

Seit einigen Jahren muss nun auch noch Halloween gefeiert werden. Als ich zum ersten Mal von dem neumodischen Kram hörte, dachte ich zunächst, der Brauch käme aus Österreich (Hällo Wien). Also musste meine Frau Walburga mich erst mal wieder aufklären. Die ist nämlich völlig vernarrt in dieses Fest. Seit etlichen Wochen befindet sie sich schon im Deko-Rausch, schließlich ist es für Weihnachten noch zu früh. Nicht nur, dass sie drei dicke Rummeln vor die Haustür gelegt und einen Hexenbesen dazugestellt hat; auch in unserem Wohnzimmer wimmelt es von Hexenmännchen und Plastikspinnen. Fehlt nur noch, dass sie mir befiehlt, mein Bömmesjen nicht mehr aus der Flasche, sondern aus einem orangefarbenen Plastikbecher mit Geister-Motiv zu trinken. Gestern hat sie gesagt, ich soll am Mittwoch mal mit ihr zu einer Halloween-Party nach Bitburg gehen, da kämen bestimmt auch Politiker hin, und alle würden sich verkleiden. So etwas regt ja immer meine Fantasie an. Ich stelle mir nämlich jetzt die ganze Zeit vor, wie sie aussehen: Landrat Roger als Graef Dracula, Frau Niewo als Gothic-Vamp-Lady, Joachim Streit als Beißer mit extra breiter Stahlrand-Brille, Bernhard Kaster als Opfer-Zombi mit Strick um den Hals und Michael Billen als Bezirks-Vollstrecker und extra langen Vampirzähnen. Also, wenn ich es mir so überlege: Ich glaube, Halloween ist gar nicht so schlecht …

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