Nichts geht mehr

Wer auf dem Land wohnt, muss damit rechnen, dass es auch einmal nach Kuh, Schwein oder Silo riecht. Riecht es zu oft und zu stark nach Stall, beeinträchtigt dies die Lebens- und Wohnqualität. In Matzen wird deutlich, dass im Nebeneinander von Wohnen und Landwirtschaft Zündstoff stecken kann und die Beeinträchtigungen zu stark sein können.

Es stellt sich in diesem Zusammenhang die Frage, wie sehr sich die Landwirtschaft entfalten darf, wenn dies auf Kosten der dörflichen Struktur und deren Entwicklung geht. Zählt der wirtschaftliche Erfolg von Landwirten mehr als der Bauwunsch von jungen Menschen? Muss sich ein Dorf nach den Bauern oder müssen sich die Bauern nach dem Dorf richten, das sich immer mehr zur Wohngemeinde entwickelt? Und noch eine weitere Erkenntnis ergibt sich aus den Problemen in Matzen. Bei geplanten Stallbauten darf nicht ein Projekt oder Stall isoliert betrachtet werden. Es muss eine Gesamtschau geben. Jeder Stall isoliert betrachtet ist nämlich selten ein Problem. Im Zusammenspiel von landwirtschaftlichen und gewerblichen Betrieben kann aber der Fall eintreten, dass nichts mehr geht. An diesem Punkt sind die Matzener nun angekommen - und nicht nur die Matzener. h.jansen@volksfreund.de

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