Noch haben wir die Wahl

Professor Weindlmaier hat in seinem Vortrag genau die Situation geschildert, die auch Grundlage der Aktivitäten des BDM ist. Wir haben in der EU einen Milchproduktionsüberschuss, der wegen des Preisgefälles kaum am Weltmarkt abzusetzen ist.

Die Milchpreise sind nicht kostendeckend und werden aufgrund der politischen Vorgaben weiter sinken. Dies wird selbst bei großen Betrieben zu Liquiditätsproblemen oder zur Aufgabe führen. Selbst eine Bereinigung der Molkereistruktur würde zunächst das Siebenfache der möglichen Einsparungen an Investitionskosten nach sich ziehen (431 Millionen Euro Einsparungen und 2,8 Milliarden Euro Investitionen). Diese Vorgaben lassen nur den einen Schluss zu: Wir brauchen deutlich höhere Erzeugerpreise für die Milch und eine marktorientierte Produktion. Leo Blum, Präsident des BWV Rheinland-Nassau, sprach ebenfalls von der Hoffnung, bessere Preise durchsetzen zu können, erteilte aber auf Anfrage allen Forderungen und Maßnahmen zu deren Durchsetzung, wie der BDM dies verlangt, eine klare Absage. Der BWV will das Problem aussitzen und abwarten, bis sich die Situation durch massives Höfesterben bereinigt hat und nur noch wenige Großbetriebe mit extremer Arbeitsbelastung, Produktion zu Niedrigstpreisen und in finanzieller Abhängigkeit von Staat und Banken (also moderne Sklaven) übrig bleiben. Als Alternative hierzu bietet der BDM die Aussicht einer Produktion zu kostendeckenden Preisen und damit der Erwirtschaftung eines allgemein vergleichbaren Einkommens ohne Abhängigkeiten. Noch haben wir Milcherzeuger die Wahl, nur die Entscheidung muss jeder selbst treffen! Kurt Kootz Obergeckler

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