Pogrome in der Eifel

BITBURG-PRÜM/DAUN. (utz) 9. November 1938: In der Nacht überfallen nach einer antisemitischen Hetzrede des Nazi-Propagandaministers Joseph Goebbels Sturmtrupps von SA und SS jüdische Geschäfte und Gotteshäuser. 267 Synagogen wurden niedergebrannt, 7500 Läden verwüstet und geplündert. 91 Menschen wurden getötet, über 20 000 verhaftet. Glasscherben, die die Straßen übersäten, trugen dem Pogrom den verharmlosenden Beinamen "Reichskristallnacht" ein. Sie gilt als Auftakt zur systematischen Vernichtung der jüdischen Bevölkerung. Bis Anfang 1945 wurden rund sechs Millionen Menschen umgebracht. Auch in der Eifel gab es Übergriffe auf Juden. Auch dort gab es die "Reichskristallnacht". Was sich hier ereignete, hat bei Betroffenen und Augenzeugen tiefe Wunden hinterlassen. Das geht auch aus einem Briefwechsel hervor, den die inzwischen verstorbene Gerta Gillen aus Bitburg mit einigen ihrer jüdischen Schulfreunde hatte. Im Gegensatz zu Bitburg, Bollendorf, Stadtkyll und Gerolstein gab es in Prüm keine jüdische Gemeinde. Von organisierten Übergriffen gibt es im Gegensatz zu den erstgenannten Gemeinden in Prüm keine Überlieferungen. Aus all diesen Orten wird auf dieser Seite berichtet. Dass die Geschehnisse im "Dritten Reich" nicht vergessen werden, dafür engagieren sich Menschen in der Eifel. Im Andenken an die Juden, die hier gelebt haben, finden auch in den Kreisen Bitburg-Prüm und Daun Gedenkveranstaltungen statt (siehe Artikel unten) .

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort