Präsenz bringt etwas

Leserbrief zum Thema Demo an der Airbase Spangdahlem:

Eine Demo an der Air-Base Spangdahlem. Eine Samba-Gruppe, Friedensaktivisten aus Nah und Fern, insgesamt 96 Leute. Es gibt Musik, es gibt einige Redner, sie erzählen von Unterricht in Schulen, der unterbrochen wird, weil der Fluglärm so laut ist. Ein Betroffener erzählt, dass sein Vater enteignet wurde, um die Air-Base auszubauen. Lärmschutz, welcher vom Land versprochen wurde, ist bis heute nicht gebaut, aus Kostengründen. Ich bin da, einige Freunde auch. Aber ich frage mich: Wo sind die anderen? War der Absturz der F 16 in Oberkail doch nicht so schlimm? Ist der Lärm an den Schulen in der Umgebung doch nicht so laut? Was ist los? Es ist traurig, dass es nach so kurzer Zeit so vielen Menschen entfallen zu sein scheint, was hier in direkter Nähe passiert. Wenn morgens eine F 16 startet, bestückt mit Bomben, abends kommt sie wieder, leer, alle Bomben erfolgreich dort gelassen, wo sie laut Bush hin sollen. Es macht mich wütend zu sehen, dass sich so viele Menschen über die Air-Base aufregen, jedoch nicht in der Lage sind, sich dagegen zu wehren. Ja, es bringt etwas, Präsenz zu zeigen, und wenn es das ist, dass ich abends in Ruhe schlafen kann, weil ich weiß, dass ich nicht einfach so zusehe. Boris Schotten, Gransdorf Air-base

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