Programmierter Kollaps

Die Menschen, die in Bitburg an der Straße am Rautenberg wohnen, machen sich Sorgen, weil sie befürchten, dass ein Einkaufszentrum in ihrer Nachbarschaft die Verkehrsbelastung ihrer Straße deutlich erhöhen wird.

Sie haben recht und reißen ein Problem an, das viel weiter reicht: Immer mehr Autos fahren durch die Bitburger Innenstadt, und es werden noch mehr werden. Denn ein Einkaufszentrum muss, wenn es erfolgreich ist, zusätzlichen Verkehr bringen, gleiches gilt für Bitburger Markenwelt und Stadthalle. Obwohl schon heute jeder, der zu Stoßzeiten von Rittersdorf oder Stahl versucht, in die Stadt zu kommen, weiß, dass die Grenzen der Belastbarkeit erreicht sind, scheint man sich seitens der Verantwortlichen bisher kaum mit dem Problem beschäftigt zu haben. Der Verweis auf die geplante Nord-Ost-Tangente wirkt angesichts der vorhandenen und absehbaren Verkehrsprobleme fast rührend. Denn jeder weiß, dass es noch Jahre dauern wird, bis die Umgehungsstraße im Norden Entlastung bringt. Rautenbergzentrum, Markenwelt und Stadthalle werden, wenn nichts völlig Unerwartetes geschieht, wesentlich früher für mehr Autos in Bitburg sorgen. Und dabei ist das ohne diese Projekte prognostizierbare Wachstum des Straßenverkehrs noch gar nicht berücksichtigt. Mit anderen Worten: Der Verkehrskollaps in Bitburg ist absehbar. Wie sich so etwas anfühlt, weiß jeder, der samstags versucht, über die B51 nach Trier zu kommen, und am Berg fast eine halbe Stunde lang im Stau steht. Ob der Bau der Tangente ausreicht, um die Probleme langfristig zu lösen, ist fraglich, feststeht, dass sie den Menschen am Rautenberg nicht helfen wird. Im Gegenteil: Sie wird eher dazu führen, dass der Weg, den Autofahrer aus Erdorf oder Dudeldorf zum Einkaufszentrum wählen, über Prümer Straße und Rautenberg führt.

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