Projekt des Jahrhunderts

Und mich fragt mal wieder keiner, hab ich mir gedacht als ich die Namensvorschläge für die Stadthalle in Bitburg gelesen habe. Das richtige Glanzstück war da bisher noch nicht dabei. Beda-Halle musste ja kommen.

Aber schon beim Haus Beda, beim Beda-Platz und beim Beda-Markt wissen ja viele Bitburger nicht einmal, was es mit diesen vier Buchstaben auf sich hat. Von Auswärtigen ganz zu schweigen, die beim ersten Hören meist an Badezimmer und ganz und gar nicht an römisches Erbe denken. Die Geschichte mit den Gaeßestreppern ist zwar ein bisschen putziger, aber da wüsste dann kaum jemand, wie man das richtig schreibt. Und was es mit den Ziegen auf sich hat, dürfte jenseits der Stadt auch kaum jemand wissen. Origineller wär es ja, wenn man das gute Stück Säubrenner-Halle nennen würde, das schreibt sich etwa so, wie man's spricht, und zumindest die Wittlicher wüssten damit was anzufangen. Mal ganz abgesehen davon, dass ich mir gerade die Gesichter da unten in in der Senke vorstelle, wenn man das machen würde. Denn die kriegen es ja seit Jahren nicht auf die Reihe, so ein Ding zu bauen. Und wenn sie es irgendwann in ferner Zukunft schaffen würden, hätten ihnen die Bitburger den Namen weggeschnappt. Da das aber kaum durchsetzbar sein wird, habe ich noch zwei Ideen, die mit kleinen Abstrichen echte Favoriten werden könnten: Da die Bitburger ja vor ziemlich genau 100 Jahren begonnen haben, über den Bau einer Veranstaltungshalle in der Stadt zu diskutieren, könnte man das Ding Jahrhundert-Halle nennen. Falls es jemanden stört, dass es die in Frankfurt schon gibt, hätte ich noch einen in Petto, und der fasst die jüngere Vorgeschichte des Projekts, mit all ihren Auseinandersetzungen samt dem inzwischen fast vergessenen Versuch, den Bau per Bürgerbegehren zu kippen, so gut zusammen, dass eigentlich alle damit einverstanden sein könnten. Naja, außer einem vielleicht. Nennt das große Haus doch einfach: Trotz-Streit-Halle.

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