Prüm und die K-Frage

Die Suppe habe ich mir wohl selbst eingebrockt. Dabei sollte es lediglich ein kleiner April-Scherz sein. Nun aber ist richtig Wallung im Städtchen - Prüm diskutiert die K-Frage, seitdem endgültig fest steht, dass die Nervensäge aus Eggenfelden in die Wandalbert-Schule kommt.

Zierden macht ernst. Eiskalt. Nein, so war das nicht vorgesehen. In der Tat: "Dani" stellt zur Zeit alles in den Schatten, was ansonsten weithin glänzt: Kaiser-Lothar, den Kalvarienberg, das alte Benediktinerkloster, das neue Kongresszentrum, wahrscheinlich sogar - mit Verlaub - die Sandalen Christi, und nun auch noch den Geschichtsverein. Dort scheint momentan tatsächlich ganz schön was gebacken zu sein, die ersten Mitglieder drohen bereits mit Austritt. Verständlich, dass der Chef da gegensteuern muss. Dabei haben doch auch die Prümer Heimathistoriker wieder ein famoses Programm: Bodo Bach, Brings, Marie-Luise Marjan, Westwall-Wanderung und, und und. Alles kulturhistorische Beiträge von hohem Rang. Doch zurück zur K-Problematik: Ich frage mich nämlich, wie Zierden das alles bewältigen möchte: kreischende Fans, düster dreinblickende Security-Leute, DRK in Rufbereitschaft und Medienrummel wie noch nie. Doch noch viel mehr bewegt mich eine andere Frage: Was würde der gute alte Wandalbert wohl sagen, wenn er das erleben würde? Von ihm nämlich wissen wir, dass er nicht nur ein frommer Mann war; Wandalbert betätigte sich auch als Dichter und Schriftsteller. Eigentlich schließt sich damit schon der Kreis: Wandalbert und Dani, ein kleiner Plausch unter Kollegen? Warum nicht? Macht sich doch eigentlich ganz gut. Womöglich würde dem mittelalterlichen Dichter-Mönch Danis Autobiografie sogar gefallen. Man weiß ja nie. Wie dem auch sei: Die Zeiten haben sich wirklich geändert. Meine Mutter hat früher immer gesagt, wenn es ihr zu bunt wurde: "Wenn de Fraleck ruht, blau un jerien Schuhn trohn, dann jeht de Welt bahl önner." Na ja, ganz so schlimm wird es wohl nicht werden, mit dem bunten Vogel aus Eggenfelden. Was mein Problem betrifft, so werde ich jetzt schon gefragt, was es denn am 1. April 2005 gibt. Meine Frau hat gesagt: "Schreib‘ doch mal was über Grönemeyer!" Hat sonst noch jemand einen Wunsch? m.reuter@volksfreund.de

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