Rekord stimmt nachdenklich

Die Renovierung der Karlshausener Grundschule zeigt eindrucksvoll, was mit Solidarität und einer Portion Mut zu schaffen ist. Die Schulgemeinschaft stand mit dem Rücken zur Wand und hat sich aus dieser bedrohlichen Lage mit vereinten Kräften befreit.

Aus der Verzweiflung über die Geldnot heraus wächst ein Projekt, auf das jeder der Beteiligten stolz sein kann. Denn die Menschen haben es nicht bei Lippenbekenntnissen für die Schule als wichtiges Element der Infrastruktur belassen. Als es zum Schwur kam, packten viele mit an. Auch Verwaltung und VG-Rat trugen mit ihren Weichenstellungen zum Gelingen bei. Ein hoher Anteil der Eigenleistung ist beim Bau von Dorfgemeinschaftshäusern und Feuerwehrgerätehäusern längst Voraussetzung. Immer wieder erbringen Bürger und Vereinsmitglieder dabei beachtliche Leistungen. Dass diese Eigenleistung im Karlshausener Fall abgesehen von den Materialkosten sogar rekordverdächtige 100 Prozent erreicht, stimmt allerdings auch nachdenklich. Denn wozu zahlen Bürger eigentlich noch Steuern, wenn immer mehr öffentliche Aufgaben privatisiert werden? Jüngstes Beispiel: Bei Geldmangel im Straßenbau plant der Staat kurzerhand den großen Maut-Angriff. Insofern kann und darf das Modell Grundschul-Renovierung nicht auf alle möglichen öffentlichen Bauprojekte übertragen werden. Im konkreten Einzelfall hat es entscheidend weitergeholfen. m.hormes@volksfreund.de

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