Schwupp, sind sie weg!

Böse Zungen behaupten ja gelegentlich, dass es Leute gibt, die immer schnell verschwinden, wenn sie etwas arbeiten sollen. Ob dem so ist, will ich hier nicht kommentieren. Auf einfache Alltagsgegenstände trifft diese Eigenschaft auf jeden Fall zu, zumindest dann, wenn sie sich in meinem Haushalt befinden.

Sie verschwinden immer genau dann, wenn sie gerade benötigt werden. Zum Beispiel Haarklämmerchen. Überall im Haus sind sie zu finden, vorausgesetzt sie werden gerade nicht gebraucht. Im Wohnzimmer, auf dem Schreibtisch, im Badezimmer, im Auto, in der Hand- oder der Sporttasche, überall liegen sie rum und sorgen für Unordnung. Sobald aber eine Haarsträhne ins Gesicht fällt und ich jetzt und sofort eines dieser Klämmerchen bräuchte: Schwupp, sind sie alle weg. Das ist auch bei anderen kleinen Gegenständen so: Sicherheitsnadeln, Klammern für das Verschließen von Briefumschlägen, Steck- oder Nähnadeln, Nagelfeilen, Kulis, Notizzettel. Alle sind im Haus vorhanden, aber nie zu finden, wenn man sie sucht.

Auch größere Gegenstände führen bei uns ein Eigenleben. Kaum, dass die Sonne vom Himmel scheint und die Pflanzen dursten, schon verstecken sich alle Gießkannen heimtückisch, um bei strömendem Regen wieder hervorzukommen. Und ein Kandidat unserer Gebrauchsgegenstände drückt sich auf diese Weise seit Jahren erfolgreich um seinen Einsatz: die Schneeschaufel. Jetzt bei 30 Grad im Schatten steht sie schön bei der Kellertreppe auf einem bestimmten, ihr zugewiesenen Platz. Aber ich wette, sobald die erste Schneeflocke vom Himmel fällt, schwupp, ist sie weg!

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