Sicher nicht sicherer

Die Zahl der kriminellen Delikte ist gegenüber dem Vorjahr gesunken. Das freut den Zeitgenossen, dem subjektive Sicherheit das höchste Gut ist. Doch dieses Sicherheitsgefühl sagt nichts darüber aus, wie es wirklich um die Sicherheit bestellt ist.

Subjektiv heißt nämlich nur, dass man sich sicher fühlt. Wirklich sicher sieht anders aus. Die AG Eifel hatte ein kleines Stück dazu beigetragen, dass die Kriminalität wirklich etwas zurückgedrängt wurde. Mit vereinten Kräften gelang es der Polizei, den Drogensumpf und die damit verbundene Beschaffungskriminalität in Bitburg ein beachtliches Stück weit trocken zu legen. Der Anstieg der bekannt gewordenen Drogen-Delikte-Delikte um nahezu 600 Prozent innerhalb eines Jahres ist der sichtbare Beweis dafür, dass sich die Arbeit der AG Eifel gelohnt hat. Polizei-Arbeit ist aber ein Tagesgeschäft. Nachdem sich die Polizei-Oberen in den Ermittlungserfolgen gesonnt haben, wurde die AG aufgelöst. Konsequenz: Die Zahl der angezeigten Drogen-Delikte wird voraussichtlich schlagartig abnehmen. Sie nimmt aber nicht ab, weil es weniger Drogen-Konsum gibt, sondern, weil niemand mehr den Dealern auf die Finger klopft. Gerade im Rauschgift-Bereich wird deutlich, woran es bei der Polizei in der Fläche krankt. Zu wenig Personal wird auf zu großer Fläche hin- und hergeschoben. Das schafft zwar kurzfristige Erfolge - und damit die von den Menschen so geliebte subjektive Sicherheit, zeigt aber keine nachhaltige Wirkung. Auf Dauer wird dadurch die Eifel sicher nicht sicherer. h.jansen@volksfreund.de

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