Steuergeld verpulvert

Es nützt nichts, die Sache schön zu reden: Das Vernetzungs-Projekt für die Gewerbevereine in der Verbandsgemeinde Arzfeld läuft Gefahr, sich zum klassischen Rohrkrepierer zu entwickeln. Zu trocken, zu theoretisch und zu aufgesetzt sind die Ansätze, mit denen ländliche Kaufleute, die um ihre nackte Existenz kämpfen, umgehen sollen.

Dieses Verfahren mit Leben zu füllen, zudem ab jetzt auch noch auf sich allein gestellt, kann ihnen wirklich niemand zumuten. Allein der katastrophal niedrige Rücklauf der Fragenbögen zeigt, dass dieses Projekt offenbar dort ersonnen wurde, wo Praxisnähe nur in sparsamer Dosierung vorhanden ist. Niemand wird ernsthaft glauben, dass sich Gewerbevereinsvorstände und das Gros der Betriebsleiter mit dieser staubtrockenen Materie wirklich auseinandersetzen. Dazu fehlt nicht nur die Zeit, sondern auch die fachliche Betreuung. Das Vorhaben, den Kaufleuten grundsätzlich eine Perspektive aufzuzeigen, ist ehrenhaft; davor aber stehen bürokratische Hürden, komplexe Verordnungen und politische Trägheit - Standort-D-Hemmnisse eben, die es zu beseitigen gilt, bevor irgendeine blind gesetzte Finanzspritze staatliches Gewissen beruhigen soll. Insofern steht zu befürchten, dass mit diesem Projekt in erster Linie Steuergeld verpulvert wurde. m.reuter@volksfreund.de

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