Suche nach Gemeinsamkeit

Gemeinsamkeit macht stark, ein wahres Wort, das auch für die Region Trier gilt. An diesem Punkt setzt das neu regionale Entwicklungskonzept an, das 61 nur teilweise konkrete Projekte, halbwegs gefasste mittel- und genauso bedeutende wie langfristige Ziele für die Bereiche Indentität, Wirtschaft, Infrastruktur und Bildung zusammenfasst.

Wenn man die 31 Seiten liest, wird man das Gefühl nicht los, dass die große Klammer, die alles zusammenhält, darin besteht, dass alles, was Konfliktpotenzial ins sich zu tragen droht, entweder ausgeklammert oder so weitläufig formuliert wurde, dass alle Beteiligten aus den Landkreisen, der Stadt Trier und den Kammern zustimmen konnten. Hilfreich war bei der Erzeugung von Einigkeit sicher auch, dass noch nicht klar ist, wer die Projekte umsetzen soll und auch für ein mögliches Scheitern verantwortlich gemacht werden würde. Das Konzept, das am Freitag bei einer öffentlichen Debatte im Rahmen einer Regionalkonferenz den letzten Schliff bekommt, umreißt wichtige Arbeitsfelder, auf denen sich die Arbeit lohnen würde. Mehr allerdings nicht. Die Gemeinsamkeit ist allenfalls in kleinsten Ansätzen geschaffen. Ob damit das Auseinanderdriften der Region, das seit dem Ende des Regierungsbezirks Trier zu beobachten ist, gestoppt werden kann, ist fraglich. Dass das zuständige politische Gremium im Oberzentrum bisher keinen Termin zustand bekam, um sich mit dem Konzept auseinanderzusetzen, ist kein gutes Zeichen. Auch wird man den Eindruck nicht los, dass beispielsweise die Zukunftsinitiative in den vergangenen eineinhalb Jahren, in dem die Region Trier an dem Konzept werkelte, konkretere Ansätze gefunden hat. Dies lässt vermuten, dass Gemeinsamkeit stark macht, wo sie vorhanden ist. Dies scheint in der ländlich geprägten Eifel auf natürlichere Weise der Fall zu sein als in der Region Eifel-Mosel-Saar-Hunsrück. Gleichwohl: Es ist zu wünschen, dass sie sie bald in konkreterer Form findet, als sie bisher im regionalen Entwicklungskonzept formuliert sind.

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