USA machen, was sie wollen

Zum Bericht "Mehr als unerträglich" (TV vom 2. August):

Gäste benehmen sich wahrlich anders. Leider ist diese Aussage bezüglich des Fluglärms falsch, denn die US-Air-Force ist nicht Gast, sondern immer noch Besatzungsmacht; auch wenn man es eleganter als Nato-Partnerschaft bezeichnet. Fakt ist, es gibt bis heute keinen Friedensvertrag zwischen den USA und der BRD. Nicht gewusst? Recherchieren Sie mal im Internet oder fragen Sie Bundespolitiker. Interessant zu wissen, dass diese es selbst nicht wissen. Auf Anfrage bekam ich Larifari-Kommentare wie: "Nach dem Zwei-plus-Vier-Vertrag ist die volle Souveränität der BRD gewährleistet." (Was soll das schon wieder heißen?). Nach der Bitte, mir den Text bezüglich des "angeblichen" Friedensvertrages zuzusenden, warte ich noch heute.

Was ich damit sagen will ist, dass das US-Militär macht, was es will. Es verfolgt ganz gezielt kriegsvorbereitende Interessen, sprich Flugmanöver, denn der Krieg gegen Iran ist so gut wie beschlossene Sache. Man erinnere sich nur an die Zeit kurz vor den beiden Golfkriegen; das gleiche Szenario bezüglich Fluglärm. Auch die öffentliche Aussage von Bush, das Iran-Problem noch vor Ende seiner Amtszeit zu erledigen - mit politischen oder militärischen Mitteln - bestätigt dies.

Ein Bekannter von mir staunte nicht schlecht, als er kürzlich in seinem Urlaub bei einer Motorradtour im Hinterland Griechenlands (Nato-Partner) ein Manöver (Kriegsvorbereitung) von rund 2000 israelischen Soldaten beobachtete. Schon sehr eigenartig.

Das sind die Gründe, warum wir Deutsche diesen Fluglärm gefälligst zu ertragen haben. Leider haben wir und unsere Politiker keine Möglichkeit, gegen diese Belästigung sowie gegen die Pläne eines Auslauf-Politikers im Weißen Haus etwas zu tun. Die USA diktieren die Richtung, sprich, machen was sie wollen, ohne Rücksicht auf Menschen.

Das Einzige, was meines Erachtens den Irankrieg noch abwenden könnte, wäre ein totaler ökonomischer Zusammenbruch der USA, was nach dem Immobiliendesaster, Bankenpleiten und der Vernichtung von mehr als zwei Billionen US-Dollar längst überfällig wäre. Aber das ist ein anderes Thema.

Hans-Joachim Selzer,

Bernkastel-Kues

FLUGLÄRM

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