Umzugs-Chaos - was bleibt?

Ich bin gerade umgezogen. Das Grauen. Nun sollte man ja denken, dass es nicht so schwierig ist, Möbel und Utensilien aus einer Wohnung in ein größeres Haus zu transportieren und wieder einzusortieren.

Von wegen! Ich habe festgestellt, dass dem ganz und gar nicht so ist. Weil ich unzählige, völlig überflüssige Dinge besitze und mich nicht davon trennen kann. Die meisten davon lagern seit Ewigkeiten in irgendwelchen Winkeln meiner Schränke und meines Kellers, unbeachtet, unbenutzt und unnütz. Dennoch: Alles wurde eingepackt, alles musste mit.

Nur leider sind Sachen, die ich dringend brauche, plötzlich nicht mehr zu finden. Abgetaucht in Umzugskisten, die bislang aus Zeitmangel noch nicht ausgepackt wurden.

Nun ist so ein Umzug ja in mehrfacher Hinsicht ein besonderer Moment im Leben. Es geht auch um Gefühle, die man zurücklässt, um ein Stück Lebenszeit, das vergangen ist. Was hat man in der alten Wohnung nicht alles erlebt! Sie war ein Rückzugsort, wenn man seine Ruhe haben wollte. Es gab tolle Feiern und wundervolle Begegnungen mit Menschen, die man gerne hat. Alles war vertraut. Heimelig. Zu hause eben.

Umzug heißt, mit all diesen Dingen abschließen. Aufräumen, einpacken, eventuell wegwerfen. Menschen loslassen, zurücklassen. Unwillkürlich stellt sich die Frage: Was bleibt von alledem?

Eine Antwort habe ich. Am Morgen, wenn ich mit Beginn des Frühstücks eine Kerze anzünde. Ein Ritual, das zu mir gehört, bei dem ich mich wohlfühle, das ich mitnehme in mein neues Zuhause.

Alles weitere wird sich finden. Im mehrfachen Sinn. Hoffe ich jedenfalls.

Daniela Steil

Jugendpastoral Luxemburg

daniela@jugendpastoral.org

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