Unsinniges Projekt stoppen

Zu den Berichten "Bitburg an Bord, fertig zum Abheben" (TV vom 29./30. September) und "Von Optimismus keine Spur" (TV vom 2. Oktober):

Das Land Rheinland-Pfalz investiert große Summen in den Ausbau von Freizeit- und Regionalflughäfen. Vor Kurzem spielte sich in der Eifel der nächste Akt dieser Ausbaupläne ab. Hier müssen allerdings zuerst die regionalen Träger des Zweckverbandes Flugplatz Bitburg in Vorgriff treten und regionale Mittel in Investitionen stecken.Die erhoffte Schaffung von hochspezialisierten Arbeitsplätzen in flugaffinen Bereichen muss als Argumentation dafür herhalten, dass dadurch die Abwanderung der Jugend gestoppt werden kann und die fliegerische Nutzung zu einem Beschäftigungswunder werden könnte. Nun ist die Konversion auf dem Flughafen durchaus ein Erfolgsmodell - natürlich nur außerhalb der flugaffinen Bereiche. Nach Abzug der aus der Region abgezogenen Arbeitsplätze kommt ein Plus von rund 600 Arbeitsplätzen heraus. Für die Zukunft bleiben viele Fragen offen, die auch der im Eifelkreis Bitburg-Prüm als geheim gehandelte Businessplan nicht beantworten kann und will. Die Zuschüsse des Landes werden nur ausbezahlt, wenn die wirtschaftliche Nutzung des Flughafens gewährleistet ist. Diese kann nur gewährleistet werden, wenn eine seit Jahren angekündigte Instrumentenflug-Genehmigung erteilt wird. Weitere Fragen wie die Anstrengung von Verwaltungsgerichtsverfahren, der umstrittene Zustand der Lande- und Startbahn, die zukünftigen Nutzer und der Investitionsbedarf liegen in einem diffusen Nebel aus Annahmen, Hoffnungen, Mutmaßungen und (Fehl-)Deutungen.Es bleibt zu hoffen, dass dieses unsinnige Projekt in einem Stadium gestoppt werden kann, dass dem Steuerzahler kein größerer Schaden entsteht und auch die Erholungs- und Ferienregion keinen dauerhaften Schaden nehmen wird. Wer sich weiter informieren will, dem sei die im Internet verfügbare Untersuchung von "Deutsche Bank Research" zum Ausbau von Regional-Flughäfen empfohlen.Bernd Kruse, Bitburg FLUGPLATZ BITBURG

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