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SALMTAL. "Gelungen", "vorbildlich" so lobten die Redner, darunter Günter Eymael, den Bahnhaltepunkt Salmtal zur Einweihung. Doch der Staatssekretär warnte in Richtung Berlin auch vor einer Kürzung der Regionalisierungsmittel, die den Nahverkehr treffen könnte.

Es waren sicherlich nicht nur das schöne Wetter und der Imbiss, der die etwa 80 Bürger zu den 60 geladenen Gästen zur Einweihung des Salmtaler Haltepunkts lockte. Der zentral gelegene Bahnhof mit Parkplätzen, Fahrrad-Stellplätzen und einer guten Anbindung an das Fuß- und Ragwegenetz kommt an. Im Vergleich zum alten Salmrohrer Bahnhof hat sich die Nutzerzahl um 50 Prozent auf 200 erhöht. Vor diesem Hintergrund fiel es den Rednern leicht, lobende Worte für das 2,7 Millionen-Euro-Projekt zu finden. Staatssekretär Günter Eymael gratulierte zu einem "wunderschönen Bahnhof", der die angrenzenden Wohn- und Gewerbegebiete optimal an den ÖPNV anbinde. Doch angesichts eines gut funktionierenden Rheinland-Pfalz-Takts, der Salmtal tagsüber halbstündlich mit Trier verbindet und der sich mit den Kürzungsplänen der Bundesregierung so gar nicht verträgt, schickte Eymael Kritik Richtung Berlin. "Die Regionalisierungsmittel, aus denen der Nahverkehr zu 80 Prozent finanziert wird, sollen drastisch gekürzt werden. Diese Entscheidung sollte der Bund zurücknehmen." Eymael befürchtet, dass die Zahl der Zugfahrten sonst reduziert werden müsste.Ein Traum: Flott nach Luxemburg-Stadt

Auch Bürgermeister Christoph Holkenbrink betonte, wie wichtig das Geld von Bund und Ländern für die Beibehaltung des 30-Minuten-Takts im Nahverkehr sei. Er dankte allen, die an der Planung und Finanzierung des Haltepunkts beteiligt waren, vom Land über den Kreis, den Zweckverband Schienen-Personen-Nahverkehr (SPNV) Nord, der die Nahverkehrszüge bestellt, bis hin zum Ortsgemeinderat. Für die Zukunft des Haltepunkts formulierte Holkenbrink einige Wünsche: die Fußgänger- und Radwegebrücke über die Salm, die ins Auge gefasst ist, die baldige Anbindung des Busverkehrs und die Verdichtung der Haltepunkte in Trier. Sein Traum: Einsteigen in Salmtal und in akzeptabler Zeit in Luxemburg-Stadt aussteigen. Dafür wäre eine neue Brücke bei Konz nötig. Von einem großen Tag für Salmtal sprach Ortsbürgermeister Manfred Hower, der die Geschichte des Projektes von der Diskussion der Idee im Gemeinderat 1996 bis heute skizzierte. Die Gemeinde zahle elf Prozent der Kosten, das Land 70 Prozent, der Kreis den Rest. Der Kreisbeigeordnete Siegfried Schneider überbrachte die Grüße der Landrätin. Sven Kleine vom Zweckverband SPNV machte deutlich, dass aufgrund der Kürzungen die Attraktivitätssteigerung beim ÖPNV in Zukunft schwer werde. Bahnhofsmanager Jürgen Schüler versprach, den Haltepunkt so zu erhalten. Planer Andreas Roll wünschte sich ebenso wie der Trierer Verkehrsexperte Mohn weitere 1000 solcher Haltepunkte anstatt weniger großer Projekte. Dechant Rudolf Halffmann segnete den Bahnhof und seine Nutzer.

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