Viele drücken die Daumen

Die Einstellung der ersten festen Schulsozialarbeiterin ist eine längst überfällige Reaktion auf den gesellschaftlichen Wandel. Die Situation an vielen Schulen hat sich dramatisch verschärft, nicht nur in Großstädten.

Wer Probleme hat, macht Probleme. Die Folgen familiärer Schieflagen soll die Schule ausbaden. Damit sind Lehrer allein überfordert. Die Vermittlung von Wissen droht weitgehend auf der Strecke zu bleiben, wenn Grundvoraussetzungen fehlen. Wer immer nur Stress und Streit mit Eltern, Lehrern oder Mitschülern hat, wird keine große Lern- und Leistungsbereitschaft entwickeln. Weder in der Schule, noch später im Beruf. Ein Klima der Offenheit, Gerechtigkeit und des gegenseitigen Respekts ist gefragt. Leichter geschrieben als getan. Eine Sozialarbeiterin kann keine Wunder vollbringen. Sie ist ihrerseits auf die Hilfe der Schulgemeinschaft angewiesen. In Bitburg ist der Start gelungen. Carmen Wellenberg sprüht vor Ideen und Tatendrang. Viel Kraft und langen Atem wird sie auch brauchen, um die anspruchsvollen Ziele zu erreichen. An anderen Schulen drücken der Pionierin sicher viele die Daumen. Denn wenn sie erfolgreich arbeitet, steigen die Chancen weiterer Einstellungen. Das Geld ist bestens angelegt: Die Gesellschaft von morgen wird nur so gut wie die Kinder von heute. m.hormes@volksfreund.de

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