Vor den Karren gespannt

Zu den Artikeln "Kurze Beine, weite Wege" (TV, 8. Oktober) und "Intensive Diskussion, knappe Entscheidung" (10. Oktober) meinen diese Leser:

Die Artikel zur Schließung der Grundschule Lünebach und zu der damit verbundenen Erweiterung des Schulbezirks Waxweiler haben unter der Lehrerschaft der Schule Waxweiler für Unmut gesorgt. Alle Waxweiler Lehrer haben Verständnis für die Situation der Lünebacher Eltern und können nachvollziehen, warum diese der Schule in Pronsfeld den Vorzug geben möchten. Kein Verständnis haben sie aber für die Art, in der die Lünebacher Elternschaft, unterstützt von einigen Mitgliedern des VG-Rats, versucht hat, ihre Interessen durchzusetzen. Es ist nicht nachvollziehbar, warum man meinte, durch ein Schlechtmachen der Schule Waxweiler eher zum Ziel zu kommen als durch eine sachliche Diskussion. Denn die Ablehnung der Schule Waxweiler durch die Lünebacher Eltern basiert auf pragmatischen Gründen, die eher in gewachsenen Vereinsstrukturen zu suchen sind, als dass sie etwas mit der Arbeit der Schule Waxweiler zu tun hätten. Der TV hat hier einseitig berichtet. Denn im ersten Artikel hat er über die teilweise diffamierenden Äußerungen des ehemaligen Schulelternsprechers berichtet, ohne eine Stellungnahme der diffamierten Personen oder Institutionen. Der Versuch einer Wiedergutmachung anlässlich der Berichterstattung zwei Tage später ist nur teilweise gelungen. Zwar ist dort nachzulesen, dass sich die Schule Waxweiler wehrt, aber der unkundige Leser muss nach der Lektüre davon ausgehen, dass die Lünebacher nun gegen ihren Willen gezwungen werden, ihre Kinder in Waxweiler zur Schule zu schicken.

Dass dies keineswegs der Fall ist, obwohl der Schulbezirk Waxweiler erweitert wurde, unterschlägt der Artikel. In der VG-Ratssitzung am 8. Oktober wurde betont, dass niemand sein Kind gegen seinen Willen nach Waxweiler schicken muss. Denn die ADD habe in begründeten Fällen stets eine Ausnahmegenehmigung erteilt.

Vor diesem Hintergrund bleibt die Dramatik, mit der die Auseinandersetzung im TV und in der VG-Ratssitzung geführt wurde, unverständlich. Von vorneherein entbehrte sie jeglicher Grundlage.

Es drängt sich der Verdacht auf, dass sich die Lünebacher Eltern vor den Karren einiger Ratsmitglieder haben spannen lassen, die eigene Interessen verfolgen.

Monika Nicolas-Schmitz

und Stefan Schmitz, Reiff

Schule

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