Wahrnehmungsfehler

Zur Debatte um den Fluglärm in der Region meint dieser Leser:

Ich lebe seit 53 Jahren in Wittlich und Umgebung und habe während dieser Zeit die Flugbewegungen der Jets wahrgenommen. Ich kann dazu nur sagen, dass es sich die letzten Jahre positiv verändert hat. Was einige Leserbriefschreiber über den US-Fluglärm von sich gaben, ist schlichtweg falsch. Wahrscheinlich, weil sie erst "drei Tage" in der Eifel leben, wissen sie es nicht besser.

1. Der Fluglärm in dieser Region hat nicht zugenommen, sondern abgenommen. Vor 1990 hatten wir in der Region vier Militärflugplätze Bitburg, Spangdahlem, Hahn und Büschel). Heute sind es nur noch zwei - Spangdahlem und Büschel. Damals sind wesentlich mehr Jets wesentlich öfter am Tag und auch in der Nacht über die Eifel geflogen.

2. Der Fluglärm ist nicht größer geworden. Damals waren hier überwiegend Phantoms und F 104 stationiert, die wesentlich lauter waren als die heutigen Fluggeräte. Zur Zeit sind nicht die Jets der Amerikaner die lautesten, sondern die Tornados der Bundeswehr, die in Büschel stationiert sind. Also nicht alles, was fliegt und Lärm verursacht, sind Amerikaner. Aber wer von den Leserbriefschreibern ist schon in der Lage oder Willens, zwischen F 16 und Tornado zu unterscheiden, wenn es darum geht, die Amerikaner zu diffamieren. Damals als Rosinenbomberpiloten waren die US-Amerikaner Helden und wurden von Deutschen gefeiert, heute werden sie von den gleichen Deutschen als Terro risten beschimpft. Das ist zynisch. Die Arbeitsplätze, die durch die US-Base vorhanden sind, sollte man nicht so locker abschreiben. Wenn Menschen durch einen von vielen gewünschten Abzug der Amerikaner ihre Arbeit verlieren, dann verlieren sie meistens auch ihre Lebensgrundlage. Das sollte man nicht so geringschätzig abtun, wenn man selbst nur eine Störung durch den Fluglärm erleidet.

Klaus Hees, Greimerath

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