Was bin ich?

Neulich beim Treffen mit meinen alten Kumpels aus der Heimat ging eine Diskussion los, die etwas mit der entscheidenden Frage bei Robert Lembkes Fernsehklassiker zu tun hatte, auch wenn es nicht ums Beruferaten ging.

Nämlich: "Was bin ich?" Und das kam so: Wir alle stammen aus dem schönen Kreisstädtchen Birkenfeld, was unsereins etwa im Vergleich mit meinen Arbeitskollegen beim TV vor folgendes Problem stellt: Roland Morgen ist ein waschechter Trierer, Mirko Blahak ein Moselaner, Michael Schmitz ein Eifeler Jung, und eine starke Fraktion Saarländer - nehmen wir die Herren Pistorius und Waschbüsch - hat der TV auch. Sie alle können ihre landsmannschaftliche Zugehörigkeit also klar formulieren. Doch was ist mit mir? Die Debatte ging in etwa so: "Also, Saar-Franzosen sind wir nicht. Die Demarkationslinie liegt ja zum Glück sechs Kilometer entfernt", sagt Elle. "Wie wäre es dann mit Pfälzer?", fragt Tob. Nun ja, zwar schlägt unser aller Herz für die "Roten Teufel" vom FCK. "Aber bitte, was haben wir beispielsweise mit Pirmasenser Schlabbeflickern zu tun?", protestiert Stoll. "Rheinländer wäre doch möglich. Immerhin gehören wir zum früheren Regierungsbezirk Koblenz", schlägt Jonas vor. Das Kopfschütteln wird noch heftiger. "Hunsrücker?", pirscht sich Basti, unser Förster, heran. Nein, sind wir uns einig: Das sind doch eher die Leute hinter den Bergen in Simmern oder in Morbach. Der Hochwald streift uns auch nur am Rand, und für die vielleicht treffendste geografische Zuordnung "Naheländer" gilt: Den Begriff gibt es überhaupt nicht. Wie auch immer, am Ende waren wir so ratlos wie vorher. Und deshalb wende ich mich jetzt an Sie. Wer völlig recht in seiner Annahme geht und mir sagen kann, was ich bin, darf sich gerne mit mir in Verbindung setzen. Hauptgewinn ist ein Fünf-Mark-Stück fürs Spar-"Schweinderl". Hier schon mal meine E-Mail-Adresse:

a.munsteiner@volksfreund.de

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