Wenig Politikverständnis

Zum Leserbrief "Kriegsflughäfen schließen" (TV, 6. September) meint dieser Leser:

Ich räume ein, dass die Bewohner der Dörfer in der Nähe der Nato-Air-Base Spangdahlem sehr stark durch Fluglärm belästigt und belastet sind. Aber ich widerspreche den Lesermeinungen, die behaupten, dass diese Fluglärmbelästigung auch in der übrigen Eifel und im Hunsrück besteht.

Im Jahr 1990 ist schon eine ähnliche Kampagne gegen den Fluglärm der US-Airforce geführt worden. Damals sind hauptsächlich die stark lärmenden Phantoms und Starfighter fast täglich und ständig in niedriger Höhe über Gerolstein und die Eifel gedonnert.

Im Vergleich zu damals kann man heute nicht mehr von Fluglärm reden. Denn die jetzigen leiseren Maschinen fliegen nur noch gelegentlich - also nicht täglich - in angemessener Höhe paarweise über unsere Stadt und die hiesige Eifelregion. Der Fluglärm durch die US-Airforce und Nato-Fighter europäischer Staaten, die hier für den Ernstfall üben, ist heute zu ertragen!

Mitunter geht es in vielen Leserbriefen nicht um den Fluglärm - vielmehr sind sie Ausdruck einer grundsätzlichen Antipathie gegen den Nato-Partner USA und gipfeln in unsachlichen und absurden Behauptungen und Unterstellungen.

So wird beispielsweise der Fluglärm auch durch die Bundesluftwaffe und durch andere Nato-Partner mit ihren lauten Tornados verursacht. Aber die Lärmbelästigung wird nur der US-Airforce angelastet und sie allein wird für den Lärm aller Nato-Flieger verantwortlich gemacht.

Die "Sofortmaßnahmen" von Holger Marzen in seinem Leserbrief "Kriegsflugplätze schließen" gehen absolut nicht mit der Außen- und Sicherheitspolitik Deutschlands und der europäischen Staaten konform und zeugen von wenig Politikverständnis. Herr Marzen hätte sich besser vorher über die Bedeutung und den Zweck der Nato informiert. Herbert Franzen, Gerolstein

Fluglärm

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