Wenigstens versuchen

Eigentlich spricht nichts dagegen, dass die Realschule Speicher eine eigene Orientierungsstufe erhält. Räume sind vorhanden und müssten nur umgewidmet werden. Schließlich hatte die Schule zu Glanzzeiten fast doppelt so viele Schüler wie heute.

Und mit dem derzeitigen Lehrpersonal könnte der Unterricht weitgehend abgedeckt werden. Nicht zuletzt hat auch der Kreis Bitburg-Prüm als Träger der Schule seine Zustimmung gegeben. Warum also tut man sich in Mainz so schwer, wo doch sogar die Mehrheit der Eltern im Einzugsgebiet eine eigene Orientierungsstufe für die Realschule wünscht? Warum also? Weil Lehrer, ausreichend Platz und eine Elternmehrheit nicht ausreichen, um Klassenräume zu füllen. Denn rückläufige Schülerzahlen in einem Gebiet, in dem Schüler vier Realschul-Standorte (Bitburg, Wittlich, Trier und Speicher) zur Auswahl haben, lassen wenig Spielraum für Illusionen. Hinzu kommt: Keiner weiß so genau, ob es das derzeitige und umstrittene Bildungssystem in einigen Jahren überhaupt noch geben wird. Dass eine eigene Orientierungsstufe die Speicherer Schule also retten würde, darf angezweifelt werden. Doch eines ist sicher: Wenn die Realschule überleben soll, muss sie zumindest wettbewerbsfähig sein. Und ohne eigene Orientierungsstufe ist sie das nicht. u.hentschel@volksfreund.de

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