Wer fürchtet sich vorm schwarzen Mann...?

...ruft ein Kind von der einen Seite des Schulhofs aus. Die anderen schreien: "Niemand!" Sie rennen los, denn die Seiten müssen ja gewechselt werden. Wen der "schwarze Mann" anschlägt, muss ihm helfen, die anderen zu fangen, bis nur noch einer übrig ist, der neue "schwarze Mann".Seit jeher wird der Tod in schwarzem Gewand mit Totenkopf und Sense dargestellt.

Er fängt alle, nur einer bleibt übrig! "Wer fürchtet sich vor diesem schwarzen Mann?" Die Antworten fallen da sehr unterschiedlich aus. Ahnungslose rufen vielleicht laut: "Niemand!" Religiös motivierte Selbstmordattentäter rufen auch "Niemand!" Sie glauben, ihr "Märtyrertod" bringt sie umgehend ins Paradies. Wer je in seinem Leben mit dem Tod zu tun bekam, kennt eine gewisse Furcht vor dem Unbekannten. Nun heißt es im Nicänischen Glaubensbekenntnis: "Wir erwarten die Auferstehung der Toten und das Leben der kommenden Welt." Kann man sich das vorstellen? Wie sieht das "Leben der kommenden Welt" aus? In der Bibel finden sich Hinweise auf Freude, Licht, Liebe, Vollkommenheit und Geborgenheit bei Gott. Ich halte an diesen Kernsätzen unseres Glaubens fest. Es ist unlogisch, sollten wir nur in diesem Leben in Gottes Hand stehen. Nach meiner Überzeugung bleiben wir auch im Tod in Gottes Hand und sind dort gut aufgehoben. Einer aber ist übrig geblieben bei dem Todesspiel. Der ist kein "schwarzer Mann" geworden, sondern schenkt uns Hoffnung und Trost im Leben und im Sterben: Jesus Christus.

Hans-Martin Stüber, Pfarrer im Ruhestand no/bre

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