Wo ist Gott?

In meiner Arbeit begegne ich vielen Menschen, die in existenziellen Lebenskrisen stecken und ein hohes Maß an Leid ertragen. Warum geschehen so viele schlimme Unfälle, Naturkatastrophen oder persönliche Schicksale?

Mancher fragt: "Warum lässt Gott das alles zu?" Für andere ist die Situation so unerträglich, dass der Glaube an Gott verloren geht.Die Fragen: "Wo ist Gott im Leid, und gibt es einen Gott, wenn so viel Leid in der Welt ist?" werden häufig gestellt. Genauso häufig schweigen wir auf diese Fragen. Ich bin der Überzeugung, dass es in den meisten Fällen richtig ist zu schweigen. Zuhören ist dann wichtiger. Gelegentlich gibt es Antworten zu den gestellten Fragen, aber sind diese tröstend?"Grau ist alle Theorie, die Wahrheit ist auf dem Platz", dieses Zitat eines Fußballtrainers gilt auch für mein heutiges Thema. Auf dem Platz, wo das Leben sich wirklich abspielt, wo Kinder vor den Eltern sterben oder Menschen an Krebs erkranken, da zeigt sich, wie das Verhältnis zu Gott ist, und welche Bedeutung er im Ernstfall hat. Denn das Leben ist nicht fair. Weder für die Menschen, die an Gott glauben, noch für die, die nicht an ihn glauben. Die Frage nach Gott und Leid ist eine zutiefst christliche Frage. Es ist eine Frage, auf die es aber keine verständliche Antwort gibt. Ich habe keine. Angst und Einsamkeit, Krankheit, Tod und Tränen gehören zu unserem Leben. Es ist jedoch sehr hilfreich, in diesen Situationen einen weiteren Wegbegleiter zu haben. Ich wünsche, dass Menschen, die ein Schicksal zu ertragen haben, in Gott jemand sehen, der ihnen bei der Bewältigung hilft und in dem sie Trost erfahren.Monika Dondelinger, Caritasverband Westeifel

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