Zeit zum Aussteigen

Mal ehrlich: Glaubt noch irgend jemand wirklich daran, dass aus der ehemaligen Airbase Bitburg irgendwann ein Flughafen, ganz gleich ob für Passagiere oder für Luftfracht oder sonstige flugaffine Industrie, wird?

Die Genehmigung wird noch auf sich warten lassen, das ist sicher, aber es ist nur ein Teil des Problems. Denn selbst wenn - was zurzeit alles andere als sicher ist - das Land das Projekt halbwegs mit Geld unterstützt, so ist noch kaum etwas gewonnen, da kein Mensch sagen kann, ob sich flugaffines Gewerbe überhaupt in relevantem Umfang in der Eifel ansiedeln würde. Mit anderen Worten heißt das: Selbst im allergünstigsten Fall werden die ersten Arbeitsplätze, die direkt auf die Fliegerei - und nicht auf das Hoffen darauf - zurückzuführen sind, erst in fünf Jahren entstehen. Wenn man die bisherige Entwicklung berücksichtigt, wäre in gleicher Zeit mit gleichem finanziellen und personellen Aufwand vermutlich durch ganz konventionelle Vermarktung von Gebäuden und Flächen, die zurzeit in bester Lage für imaginäre Flugfirmen freigehalten werden, mehr zu erreichen gewesen. Zumal Bitburg - wenn denn die B 51 ausgebaut und die B 50 neu fertiggestellt wären - mit Luxemburg und Hahn zwei veritable Flughäfen fast vor der Haustür hat. Angesichts dessen ist es an der Zeit, aus der großen Fliegerei auszuchecken und sich wieder auf greifbare und realistische Erfolgsmodelle zu besinnen, denn genau das ist der Flugplatz Bitburg überall dort, wo nicht geflogen werden soll. Lars Oliver Ross

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