Da lacht die Sonne

In jeder Saison wird die ohnehin viel beachtete Landschaft um das Schalkenmehrener Maar durch einen zusätzlichen Blickfang bereichert. Dafür sorgt seit 1992 der Schalkenmehrener Richard Scholzen mit einem leuchtenden, großen Sonnenblumenfeld. Dieses Feld ist mit einer besonderen Geschichte verbunden und dient seit sieben Jahren einem sozialen Zweck.

 Das besondere Sonnenblumenfeld in der Maarlandschaft war auch eine besondere Idee und ermöglicht Richard Scholzen, jedes Jahr für die Kinderkrebshilfe zu spenden. TV-Foto: Bernd Schlimpen

Das besondere Sonnenblumenfeld in der Maarlandschaft war auch eine besondere Idee und ermöglicht Richard Scholzen, jedes Jahr für die Kinderkrebshilfe zu spenden. TV-Foto: Bernd Schlimpen

Schalkenmehren. Der Gastronom und Landwirt Werner Michels hatte alljährlich dieses Blütenfeld angelegt, und als er verstarb, bat seine Ehefrau Rosel Richard Scholzen: "Willst du nicht diese Tradition fortführen, denn Wanderer und Einheimische haben sich an die Sonnenblumen am Maar gewöhnt, und viele nehmen gerne einen Strauss mit nach Haus in die Wohnung?" Scholzen erfüllte gern diese Bitte und "funktionierte" sein Feld um, das mit seinen "freundlichen Früchten" nie an Anziehungskraft verloren hat. "Bei verschiedenen Veranstaltungen in unserem Ort wurde für die Kinderkrebshilfe gesammelt, und so kam mir die Idee, auch das Sonnenblumenfeld für kleine Krebskranke zur Verfügung zu stellen", erzählt er.Spenden für kleine Krebspatienten

Das Vorhaben, bei dem die Natur Pate stand, hat sich gelohnt. Bei den gelb-braunen Blumen wurde eine Spardose aufgestellt mit einer Schrifttafel, auf der alle Blumenfreunde um eine Spende für die Krebshilfe gebeten wurden. Von 2000 bis 2006 hat Scholzen mit seiner ungewöhnliche "Gärtnerarbeit" stolze 3365, 67 Euro für die Kinderkrebsstationen in Trier und Bonn gesammelt. Außerdem wurden von dieser Summe auch andere Projekte unterstützt. Für den Brunnenbau in Afrika stellte er über das Regina-Protmann-Haus in Daun 200 Euro zur Verfügung, während sich Pater Hugo Pöpping, der für die Seelsorge im Maardorf mit zuständig ist, über 100 Euro für notleidende Kinder in Ecuador freute, wo er früher Missionar war. Es ist schon abzusehen, dass auch 2007 wieder ein spendenstarkes Jahr wird. Der Spender scheut keine Arbeit, damit er alljährlich eine größere Summe bereithalten kann. "In diesem Jahr musste ich im Frühjahr dreimal sähen, weil die Kerne den Schnecken zum Opfer fielen", erklärt der 74-Jährige, der von seiner Frau Marianne bei der Pflege des Feldes unterstützt wird. Sie sorgt auch dafür, dass die beliebten Großblumen als Schmuck in der Pfarrkirche St. Martin oder auf dem Friedhof Weinfeld einen Ehrenplatz finden. Wenn die Blütezeit endet und die Pflanzen auf dem Acker ihre Reife erreichen, finden sich Maarvögel in Scharen ein, um sich auf dem mit schmackhaften Kernen gedeckten Naturtisch niederzulassen. Sind die unzähligen Blütenkränze dann endlich geleert, steht die Abschlussarbeit an, damit im nächsten Jahr wieder eine lohnende Ernte gesichert ist. Richard Scholzen setzt sich wieder auf seinen Traktor, um die Überbleibsel zu roden und mulchen. Sammler aufgepasst: Haben Sie eine ungewöhnliche Sammelleidenschaft und wollen Ihre Sammlung auf dieser Seite vorstellen? Melden Sie sich per E-Mail für die Serie "Verrückte Sammler" bei eifel@volksfreund.de

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