Starke Muscheln

GILLENFELD. Vier Mal war Alexander Stark aus Gillenfeld bereits im Muschelmuseum auf Helgoland, und beim Anblick der Vielfalt der faszinierenden Schalentiere erkor er das Muschelsammeln zu seinem Hobby.

Seit seinem achten Lebensjahr stöbert Alexander Stark bei jeder Gelgenheit in Muschelgeschäften, die über eine große Auswahl verfügen. Daher hat er die Nordsee oft als Urlaubsziel auserkoren, aber auch in der "Heimat" geht er auf die Pirsch, macht manchen Fund. Wenn man das große "Muschelzimmer" von Stark in Gillenfeld, Im Rehwinkel 12, betritt, wird die Sehnsucht nach dem Meer wach. Schränke, Regale, Kommoden, Schubladen oder Kartons sind randvoll mit den Sammelstücken gefüllt, die sogar teilweise auf dem Fußboden einen exotischen Teppich bilden. "Ich kenne jede meiner Muscheln, weiß genau wo sie plaziert ist, und bei keiner Muschel darf eine Ecke fehlen. Sie müssen unversehrt und unbearbeitet sein", erklärt der 33-Jährige. Exemplare aller Größen, Farben, Schattierungen, Formen, mit Längs- oder Querstreifen, Punkten, glatt, geriffelt, gebogen oder gedreht, hat er exakt geordnet. Der unerschöpfliche Artenreichtum an Schalen und Gehäusen der Meeres- und Flusstiere wird fachmännisch präsentiert. Regelmäßig wird jedes Teil abgestaubt, damit es wieder den alten Glanz erhält. Alle schimmern und blinken wie Perlen. "Auch wenn ich die meisten Muscheln kaufen muss, ihr Outfit oder ihre Lebensweise begeistern mich", sagt er. Seltenes ist zu bestaunen, zum Beispiel Hufeisen- oder Perlmuttmuscheln, aber auch Seesterne, Seeigel, Krabben und Krebse. Wenn Alexander Stark eine ihm unbekannte Muschel ergattert, informiert er sich in seinem Muschelfachbuch, das griffbereit in der Muschelwelt liegt. An den Wänden hängen phantasievolle Bilder aus Muscheln, die er selbst geschaffen hat. Bilder fertigt er selbst an

Hier ist auch ein Kunstwerk aus Rheinmuscheln zu entdecken. An dem Fluss hat er Süßwassermuscheln, länglich grüne, kleine runde Muscheln, Teichmuscheln, Malermuscheln, grüne Teichmuscheln oder Wollhandkrabben aufgelesen, die vom Brackwasser der Schiffe aus Asien in den Rhein kommen. "Das Moselufer ist muschel-eintönig, hier habe ich noch keine Sammelfreude erlebt", bedauert der Gillenfelder. Natürlich hat er auch einen besonderen Wunsch. "Eine goldene Kauri würde ich gerne besitzen", verrät er. Auch Bekannte dürfen die seltene Sammlung im Muschelraum begutachten. "Leider ist mir kein anderer Sammler in der Region bekannt, denn ich würde gerne Doppeltes gegen Neues tauschen oder erwerben, damit mein Muschelreich noch bunter wird", sagt der Muschelfreund, der sich auch an ein Flohmarkterlebnis erinnert: "Eine Frau pries mir ihren Muschelreichtum zum Verkauf an, fuhr mehrere hundert Kilometer um den Kauf mit mir perfekt zu machen. Aber sie bot mir nur wertlose Ausführungen an, und schließlich war sie mit fünf Euro für ihren gesamten Muschelschatz zufrieden, für den ich keine Verwendung hatte." Die Sammler zu uns: Haben auch Sie eine ungewöhnliche Sammel-Leidenschaft oder kennen jemanden, der mit einer seltenen Sammlung aufwarten kann? Melden Sie sich bei eifel@volksfreund.de.

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