Von heißen Kohlen ins gleißende Licht

BITBURG. Nach drei gewonnen Schönheitswettbewerben tritt Bianca Kalmes aus Bitburg am heutigen Samstag bei der Wahl zur Miss Rheinland-Pfalz im Hambachtal an. Der TV hat die 22-Jährige bei typischen Vorbereitungen begleitet.

Traumfigur, lange blonde Haare, strahlendes Lächeln und charmanter Umgang: Mit diesen Faktoren verzaubert eine junge Frau aus Bitburg derzeit die Region. Mit drei Titeln ist Bianca Kalmes in diesem Jahr schon ausgezeichnet worden: Miss Ingelheim, Miss Hambachtal und Miss Hochwälder (der TV berichtete). Nach diesem Hattrick musste die Seriensiegerin erst mal aussetzen - schließlich sollen andere Teilnehmerinnen auch noch die Chance haben, sich zu qualifizieren. Was für ein Mensch steckt hinter diesen Titeln? Auf jeden Fall ein bodenständiger, wie Bianca gleich zu Beginn des TV-Besuchs im Elternhaus beweist: "Die Ausbildung zur Bankkauffrau steht für mich an erster Stelle. In dem großen Team bei der Volksbank Bitburg fühle ich mich wohl." Zuvor hatte sie nach einer abgeschlossenen Ausbildung zur Bürokauffrau ihr Fachabitur gemacht.Beim Einkaufen warb ein Veranstalter um sie

Zu einem Hobby sind die Miss-Wahlen geworden. 2004 hatte ein Veranstalter Bianca beim Einkaufen angesprochen und eine Visitenkarte in die Hand gedrückt. Nach einigen kleineren Wettbewerben stieß sie im Internet auf die Miss Germany Corporation: "Die MGC ist seriös und professionell. Alles ist gut organisiert und vertraglich geregelt." Die anfängliche Unsicherheit legte Bianca mit der Zeit ab. Dazu trug auch die Situation der Kandidatinnen hinter den Kulissen bei. "Wir verstehen uns untereinander gut und helfen uns gegenseitig. Ich habe dabei sogar Freundinnen gefunden", erzählt Bianca. "Man sollte das Ganze nicht zu ernst nehmen, denn es geht vor allem um Spaß." Zumal es außer bei der Endwahl zur Miss Germany kein Geld zu gewinnen gibt. Biancas Eltern waren anfangs skeptisch. "Wir hatten befürchtet, dass sie es sich zu sehr zu Herzen nimmt. Aber Bianca ist immer locker. Sie hat sich schon als kleines Kind schön zurechtgemacht", erinnert sich Mutter Beate Kalmes. Auch aus dem Umfeld kamen positive Reaktionen. So gratulierte Herbert Scheider in seiner damaligen Funktion als Gewerbevereins-Vorsitzender der erfolgreichen Bitburgerin und lud sie zum Essen ein. Bei den Wahlen zeigen sich die Kandidatinnen in einem Durchgang in einheitlicher Bademode. Für den anderen Durchgang besorgt sich Bianca über das Internet oder in Großstädten festliche Kleider, vorzugsweise in Rosa oder Weiß. Das Gehen auf hohen Absätzen ist für die 1,73 Meter große "Miss" kein Problem. Für ihr Hobby nehmen die Kandidatinnen oft weite Anfahrten in Kauf. "Manche treten lieber nicht in der eigenen Stadt an, weil es auch Neider gibt", glaubt Bianca, die selbst ihre Premiere bei der Wahl zur Miss Bitburg feierte."Das Warten ist das Schlimmste"

Doch wie hält sie sich fit, um auf dem Laufsteg eine gute Figur zu machen? Tanzen, ab und zu das Fitness-Workout Pilates - das soll alles sein? "Ich kann zum Glück essen, was und wie viel ich will. Auf eine gesunde Ernährung achte ich aber schon", sagt Bianca und gesteht sogar eine Schwäche für Schokolade. Die Vorbereitung am Tag einer Wahl zieht sich über Stunden: Duschen, Haare frisieren, schminken, Maniküre und Pediküre erledigt Bianca zu Hause. Passend zum Kleid wählt sie den Schmuck: Halskette, Ohrringe, Armband, Ring. Am Veranstaltungsort werden das Make-up aufgefrischt und zum Beispiel Locken eingedreht. Mit dem Moderator proben die jungen Frauen den Ablauf des Abends. Langsam steigt die Nervosität: "Das Warten ist das Schlimmste. Hinter der Bühne sitzen wir wie auf heißen Kohlen. Wir beruhigen uns gegenseitig und wünschen uns Glück." Zur Eröffnung ertönen Fanfaren: Der große Moment ist gekommen. Raus auf die Bühne. Erst in der Gruppe, dann einzeln beim Kurzinterview mit dem Moderator des Wettbewerbs. "Im Scheinwerferlicht zu stehen, ist ein schon gutes Gefühl. Ich habe keine Angst, stehe zu mir und meinem Körper", sagt Bianca und lächelt. "Aufgeregt bin ich natürlich trotzdem."

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