Zum Jubiläum eine Limousine

MEHREN. (bb) Ein Original, eine sozial engagierte Bürgerin, der Mittelpunkt ihrer Familie: Auf Empfehlung ihres Nachbarn Heinrich Röhrs hat der Trierische Volksfreund die 73jährige Rosa Alberg besucht. Im Lebenslauf von Rosa Alberg gibt es einige bemerkenswerte Kombinationen aus Daten und Ereignissen: Der 3.3.1933 war ein Rosenmontag. Da wurde sie in Duisburg als Roselinde Rauen geboren. Ihre Eltern stammten aus den Eifeldörfern Ellscheid und Altrich und waren der Arbeit wegen in die Ruhrgebietsstadt gezogen.

"Meine Schwester Hildegard ist am Beerdigungstag unseres Vaters geboren", setzt Rosa Alberg mit einem traurigen Ereignis die Reihe der auffälligen Daten fort. Dass am Hochzeitstag ihrer Eltern - am 3. Februar 1932 - in Mehren Heribert Alberg das Licht der Welt erblickt hatte, erfuhr sie, als sich die Wege der jungen Leute 1954 in Wengerohr bei Wittlich erstmals kreuzten - ein Ereignis, das die beiden im Jahr darauf vor den Traualtar führte.

1962 kaufte das Ehepaar in der Steininger Straße in Mehren ein Haus und gestaltete dort mit den beiden Söhnen und der Tochter sein Familienleben. Inzwischen haben Albergs vier Enkelkinder.

50 Jahre später - im Januar 2005 - bekräftigen Rosa und Heribert Alberg ihr Ja-Wort in der Mehrener Kirche. Ihre goldene Hochzeit wird zu einem Aufsehen erregenden Fest: Der Kirchenchor singt, der Musikverein bringt ein Ständchen, Möhnen und Funkemariechen stehen Spalier, der Karnevalsprinz gratuliert, die Dorfbewohner nehmen in großer Zahl teil. "Und das tollste war", sagt Rosa Alberg beim Blättern im Fotoalbum, "dass wir mit einer Stretchlimousine zu den Maaren gefahren wurden." Die große Aufmerksamkeit, die dem Ehepaar am Festtag zuteil wurde, führt ihr Nachbar Heinrich Röhrs auf deren allgemeine Beliebtheit, aber vor allem auf das beispiellose Engagement von Rosa Alberg zurück.

"Erzähl doch mal, Rosa", ermuntert er die 73-Jährige, die neben der Versorgung ihrer eigenen Familie 30 Jahre in einer Mehrener Metzgerei und zuletzt in einem Rasthof "Mädchen für alles" war. Seit mehr als 40 Jahren organisiert Rosa Alberg bei den DRK-Blutspendeterminen in Daun die Küche.

Zehnmal war Rosa Alberg Obermöhne. "Aber gleich hinter meiner Familie kommt mein Sportverein", betont sie. Als ihr Mann in jungen Jahren Fußball spielte, ist sie mit dem Kinderwagen zum Sportplatz gefahren. Beide Söhne waren aktive Fußballer, vor allem der jüngste. "Wir sind mit den Jungen durch die halbe Eifel zu Turnieren gefahren", erzählt sie. Und ist froh, dass ihr Enkel Chris auch Fußball spielt. Wenn Mehren Austragungsort ist, backt Rosa Alberg gemeinsam mit vier Frauen des Dorfes ("meine Mädels") Waffeln. "Wir bekommen viel zurück", sagt Rosa Alberg mit Blick auf ihre derzeitige Situation. Ihr Mann ist seit vorigem Jahr Dialyse-Patient, und sie selbst hat eine Herz- und eine Bandscheibenoperation hinter sich. Immer wieder bieten Nachbarn und Freunde ihre Hilfe an. Die Bank vor Albergs Haus ist zu einem beliebten Treffpunkt geworden. "Passanten, Pfarrer gern verweilen, bevor sie hastig weiter eilen", reimt Heinrich Röhrs.

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