Lichtet die Anker!

Freude schöner Götterfunken, unsere kleine Nimsphilharmonie schlägt so langsam dem Fass den Boden aus. Jetzt kostet der Spaß für die Stahler Stadthalle also doch eine gute Million Euro - und Bitburg hat ja noch fünf Stadtteile, die vielleicht auch eine Stadthalle haben wollen.

Oder sagt man dann den Mötschern, dass sie in Stahl feiern müssen? Mal abgesehen davon, dass im großen Bitburg ja auch noch Platz gewesen wäre. Bei dem Thema stimmt mich auch die Europa-Hymne zum Grenzlandtreffen beim Einzug der Nationen nicht mehr versöhnlich. Da darf ich in diesem Augenblick festlicher Rührung gar nicht dran denken, sonst ist es aus mit meiner Besinnlichkeit. Denk' ich an Stahl in der Nacht, bin ich um den Schlaf gebracht…
Bei diesem Dorfgemeinschafts-Debakel-Ding ist für meine Begriffe Hopfen und Malz verloren. Das hat auch die Brauerei erkannt, die ihre Bitburger deshalb am Grenzlandtreffen-Sonntag noch mal richtig mit Hopfen und Malz versorgt, damit das Fass ohne Boden noch mal ins Rollen kommt. Oder um mal den berühmten Moderator Bernd Quirin vom Bierfassrollen zu zitieren: "Das Fass ist völlig außer Kontrolle." Da hilft es auch nicht, wenn die Stahler fässerweise Freibier nach Bitburg rollen.
Was nach dem Bierbrunnen-Zauber am Grenzland-Sonntag auf keinen Fall mehr rollt, ist der Zug, in dem sowieso ja nie Zug war. Wenn halb Bitburg sich morgens am Bierbrunnen vergnügt und aus dem Ding tatsächlich mal Bier statt Wasser fließt, läuft es in dieser Stadt so rund, dass es gar keinen Umzug mehr braucht. Man setzt sich einfach irgendwo hin und die bunte Folklore-Welt drumherum dreht sich wie verrückt. Dann kommt alles noch mal richtig in Fluss. Der Fluss der Erinnerung wie auch der Strom des Vergessens.
Wenn ihr Halt in diesem ganzen Trubel sucht: Vertraut Pitter, eurem erfahrenen Fährmann in stürmischen Gewässern, der mit allen Wassern gewaschen ist. In diesem Sinne: Lichtet die Anker, ihr Eifelmatrosen, nächstes Wochenende stechen wir in See! Und das Boot ist noch lange nicht voll! Seid also vorbereitet. Man sieht sich,Kolumne Pitter

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