Wie schnell ist nix passiert?!

Kaum hat es angefangen, rast es auch schon los, dieses 2016. Atemberaubend schnell, bald ist schon Ostern, und bei uns daheim blinken die Rentiere von Walburga noch und mir ist von diesem wildbewegten Bitburger 2015 noch ganz schwindelig – oder doch eher vom Schnaps?

! Es ist aber auch viel passiert. Die Sache mit dem Ringding, dem neuen Spittelspalierplatz, der ganze 1300-Jahr-Party-Marathon und dann diese wegweisenden Wahnsinnsbeschlüsse: Die Bit-Galerie kommt. Na, klar. So heißt es doch bei der Bahn auch immer: Die Bahn kommt. Was damit gemeint ist, weiß jeder, der öfter mal Zug fährt. Der Fahrplan ist ja mehr so eine Art „Letter of Intend“, nix Bindendes, so wie eine Ehefrau. Also, meine Walburga meint tatsächlich, dass sie demnächst durch diese Galerie bummeln kann. Da ist wohl der Wunsch Vater des Gedanken. Ich versuche ihr zu erklären, dass die Bitburger sich einfach daran gewöhnt haben, seit gut sechs Jahren über eine Galerie zu debattieren und das jetzt nicht aufgeben wollen, nur weil da kein Bagger rollt. Im Bitburger Debattierclub muss erstmal ausführlich das Hü-Hott-Vor-Zurück-Hin-und-Her besprochen werden. Ganzheitlich von allen Seiten. Weil ja auch alles mit allem zusammenhängt. Und deshalb geht eben auch nix mal eben schnell. Wenn es möglich wäre, alles so anzugehen wie dieses Ringding, das sie erst langsam und unauffällig, als wollten sie es heimlich machen, hingebaut und dann völlig sang- und klanglos wieder abgebaut haben, dann würde in dieser Stadt viel mehr passieren. Dann wäre so eine kleine klotzige Galerie schon flott provisorisch auf- und abgebaut – je nachdem, ob gerade die einen oder die anderen sich beschweren. Dass nämlich alles mit allem zusammenhängt, ist nur eine der typischen Bitburger Schwierigkeiten. Die andere: es jedem recht machen und sich dabei aber trotzdem selber treu bleiben. So betrachtet wird ja wohl klar, warum in dieser Stadt nicht alles so rasant wie das neue Jahr vorwärts gehen kann. Aber sei’s drum. Auch wenn nichts läuft, geparkt wird immer. Parkhaus hin oder her wird das große Thema 2016. Da brauchen wir nur noch eine schöne lange Bank, auf der man gemütlich warten kann, bis die Galerie, die Gartenschau und überhaupt das große Ganze kommt – oder eben auch nicht. Aber dann waren wir wenigstens in der ersten Reihe mit dabei, wenn es in Bitburg mal wieder heißt: Wie schnell ist nichts passiert! Prost,

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