Wir hangeln uns schon durch

Als ich das neue Ding auf dem Indianerspielplatz zum ersten Mal gesehen habe, dachte ich mir: Meine Güte, was müssen diese Bitburger Baustellen lieben, wenn sie nun schon ein Gerüst auf den Spielplatz stellen, damit sich die kleinen Bitburger von Kindesbeinen an den Anblick von Gerüsten gewöhnen. Kann man von dieser Stadt ja nun halten, was man will.

Aber das ist wirklich eine raffinierte Taktik. Es wird ja viel in dieser Stadt gebaut und jedes Mal gibt es Drama, Drama, Drama.
Bloß keine böse Bit-Galerie, zum Teufel mit der Nord-Ost-Tangente, der neue Spittel alles andere als ein Spaziergang, der Neubau dort nichts als ein neurotisches Versehen der Architektur-Natur und ganz igitt-igitt war ja der Innenstadtring. Aber alte Wunden soll man ja nicht aufreißen. Am liebsten wäre es den Bitburgern, wenn alles so bleibt, wie es ist, aber es trotzdem irgendwie voran geht.
Keine Frage: Der Bau-Boom wird sich kaum fortsetzen lassen, wenn man die Bitburger nicht psychisch dazu bringt, mit ihrer wachsenden Stadt irgendwie Schritt zu halten. Damit sich die Bitburger also besser an Baustellen gewöhnen und alles mehr spielerisch angehen, werden jetzt Gerüste auf allen Spielplätzen aufgestellt. Und siehe an: Es funktioniert. Die Ersten trauen sich, das Gerüst als Teil der Stadt- und Baustellen-Geschichte zu akzeptieren. Oder wie der von mir so hoch geschätzte Kyllfuzius sagt: Leben ist Bewegung und wenn's läuft, läuft's.
Apropos Kyll: Ich glaube, ich beantrage auch mal so ein Gerüst für mein Hafen-Projekt. Und dann hangeln wir uns durch, bis wir da sind, wo wir hinwollen. Ich kann kaum erwarten, dass die Bagger endlich rollen. Für mich gibt es ja kaum was Beruhigenderes als einen tiefen Blick in eine Baugrube. So in der Tiefe des Nichts wird man geerdet und dann klären sich die eigenen Gedanken auf der Baustelle des Lebens und so kommt man von einem Baustellen-Besuch geklärt zurück, sogar wenn man kein Klaren getrunken hat. In diesem Sinne: Prost, ihr Eifelmatrosen, euerKolumne Pitter

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