In Nordrhein-Westfalen ist kein Zug mehr gefahren, in Gerolstein hat's das Dach vom Edeka weggefegt. Und meine Frau hat mich ständig damit genervt, dass ihr die Böen das Frisürchen zerstört haben - wobei ich mir bei dem, was die da auf dem Kopf trägt, sowieso nicht sicher bin, ob man dabei noch von einer Frisur sprechen kann. Aber das ist ein anderes Thema.

Ich will Ihnen mal was verraten: Mir persönlich hat der Sturm sehr gut gefallen, er kam mir echt gelegen. Ich hatte diesen Herbst ja extrem viel Laub im Garten. Lust, das ganze Gedöns wegzuräumen, hatte ich allerdings bis jetzt keine. Weil mir meine Frau aber die ganze Zeit damit in den Ohren gelegen hat, das Laub doch endlich mal einzusammeln, hab' ich die Gunst der Stunde jetzt genutzt.

Als es am Montag mit dem Gebläse da draußen losging, hab' ich mir den Laubsauger geschnappt und bin damit in den Garten. Zack, zack hab ich das ganze Geblätters rüber zum Nachbarn geblasen.

Dank Wind-Unterstützung war nach zwei Minuten alles vorbei, kein einziges Blättchen lag mehr auf meinem Rasen - tipptopp sag ich Ihnen! Mein Nachbar war die Woche mit seiner Frau in Bad Neuenahr, Wellnesswoche. Gestern kamen die beiden zurück. Heute Morgen hab ich ihn im Garten getroffen. Er war gerad' dabei, die Laubmassen zusammenzuraffen. "Mensch Pitter", hat er gesagt, "so viel Laub wie in diesem Jahr hab' ich noch nie gehabt - ich weiß gar nicht wohin mit dem ganzen Scheiß!" "Ja", meinte ich zu ihm, "da haste recht, echt unglaublich". Dann bin ich schnell zurück ins Haus und hab' mir vor Lachen den Bauch gehalten. Denn der Flappes hat nur Tannen im Garten.