Die Tofu-Gemeinde wächst und wächst

WIESBAUM. Es darf ein bisschen mehr sein: Die Firma "Tofutown.com" (ehemals Viana), die seit 2001 in Wiesbaum vegetarische Bio-Lebensmittel herstellt, erweitert für rund 1,8 Millionen Euro ihren Betrieb. Die Einigung mit Land und Bank wurde nun erzielt. 20 neue Jobs sollen mittelfristig entstehen.

"Wir haben zwar lange, lange verhandelt, doch jetzt haben wir endlich eine Einigung erzielt, und darüber freuen wir uns auch", sagt Bernd Drosihn, Geschäftsführer von "Tofutown.com", die derzeit 36 Menschen im Industrie- und Gewerbepark (IGP) Wiesbaum im Norden des Kreises Daun beschäftigt. Weil die Geschäfte des Tofu-Herstellers von Anfang an gut laufen, Jahr für Jahr der Umsatz gesteigert wurde, "Tofutown.com" ihre Produkte mittlerweile in 16 europäische Staaten exportiert und seit eineinhalb Jahren auch den Zugang zum deutschen Lebensmitteleinzelhandel geschafft hat, wurde im vergangenen Jahr die Erweiterungsidee geboren. Land verlängert Tilgungsfrist bis 2011

"Aber beides, die Fabrik zurückkaufen und den Anbau finanzieren, können wir nicht", benannte Drosihn bereits vor einem halben Jahr im TV-Gespräch das Dilemma seiner Firma. Denn die hätte ihre Produktionsstätte im IGP, die als so genannte Vorausfabrik gebaut und weit gehend vom Land Rheinland-Pfalz finanziert worden war, 2006 kaufen müssen. Nun aber hat das Land entschieden, dass die Rückzahlung des Landesdarlehens in Höhe von einer Million Euro um weitere fünf Jahre auf 2011 hinausgeschoben wird - um der Firma den finanziellen Freiraum für die Erweiterung zu geben.1200 Quadratmeter großes Lager wird angebaut

Auch dafür wurden laut Drosihn nach der politischen Entscheidung nun die Weichen gestellt: "Wir haben uns mit der Bank auf ein Investitionsvolumen von 1,8 Millionen Euro geeinigt." 1,1 Millionen Euro entfallen dabei auf die bauliche Hülle, für 700 000 wird die Innenausstattung aufgerüstet - mit Kühlhäusern und einer zusätzlichen Verpackungsmaschine. Nicht realisiert werden kann hingegen das ursprünglich ebenfalls geplante eigene Labor mit "Experimentier"-Küche. Bernd Drosihn erläutert: "Dieses Technikum hätten wir schon gerne gehabt und werden das auch nicht aus den Augen verlieren, denn der Bereich der pflanzlichen Eiweiße ist eine Zukunftsbranche und da wollen wir mit neuen, innovativen Produkten vorneweg marschieren. Nur so haben wir als kleines Unternehmen eine Chance." Angebaut werden ein rund 1200 Quadratmeter großes Lager inklusive Kühlräumen sowie zwei Verpackungsräume mit rund 600 Quadratmetern. Der vorhandene Produktionsbereich ist nach Angaben des Unternehmers hingegen groß genug. Drosihn hofft auf einen Baubeginn im Frühsommer, damit die Fundamente bis September stehen. Ansonsten sei "im feuchten IGP-Gelände mit Mehrkosten von bis zu 150 000 Euro zu rechnen". Nach Karneval 2006 sollen dann die neuen Räume genutzt werden können - mit weiteren Mitarbeitern. Mittelfristig, also in den nächsten fünf Jahren, sollen rund 20 neue Arbeitsplätze geschaffen werden. Drosihn hat eine konkrete Vorstellung: "Pro eine halbe Million Euro zusätzlichen Umsatz stellen zwei bis drei neue Mitarbeiter ein."

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