Ein Leben für die Bank

METTENDORF/NEUERBURG. Die Raiffeisenbank war sein Lebenswerk: Nach 47 Jahren genossenschaftlicher Tätigkeit – davon nahezu 40 Jahre als Geschäftsleiter – wurde Werner Antony, Geschäftsleiter und Vorstandsmitglied der Raiffeisenbank Neuerburg-Land, in den Ruhestand verabschiedet.

"Er hatte sich mit Haut und Haaren der genossenschaftlichen Arbeit verschrieben", beschreibt Rainer Berlingen von der Volksbank Eifel-Mitte Werner Antony. Schließlich war Antony fast 50 Jahre lang bei der Raiffeisenbank Neuerburg-Land im Dienst. In einer Abschieds-Feier mit rund 100 Kollegen, Weggefährten und Familienmitgliedern in Mettendorf ehrte die Genossenschaftsbank den 65-Jährigen mit der Goldenen Ehrennadel. "Von wegen mit 30 von der Uni und mit 60 in Rente", scherzte Heinz Schneider von der Genossenschaftsbank Düsseldorf und bezeichnete Antony als einen "Glücksfall für die Raiffeisenbank Neuerburg-Land". Antony war in der Bank überwiegend für das Kreditgeschäft zuständig. "Es sind schon Erfolgserlebnisse, wenn man die Bestätigung dafür erhält, was man bewirkt hat", sagte er im Gespräch mit dem TV. "Natürlich gab es auch Rückschläge. Für die Tragweite der Entscheidung trägt man die volle Verantwortung." Damit die Last nicht zur Bürde wurde, hielt Ehefrau Adele dem Familienvater stets "den Rücken frei". Die berufliche Laufbahn von Werner Antony hatte 1958 in Nusbaum begonnen. Von der Handelsschule kommend, hatte der gebürtige Bellscheider bei der Raiffeisenkasse den Beruf Kaufmann im Groß- und Außenhandel ergriffen. "Es waren harte, aber schöne Lehrjahre", erinnerte er sich. Das landwirtschaftliche Geschäft dominierte. Steine und Kunstdünger mussten abgeladen werden. "Das war kein Acht-Stunden-Tag", sagte er. Ein Höhepunkt war, wenn der damalige Nusbaumer Pastor Schares die "Kasse" betrat. Antony: "Wir Lehrlinge haben uns darum gerissen, ihn zu bedienen, denn er hatte immer ein paar Päckchen Zigaretten für uns dabei."1966 wechselte Antony zur Raiffeisenkasse Utscheid, wo er mit 26 Jahren der jüngste Geschäftsleiter im Kreisgebiet war. Zwei Jahre später wurde er Geschäftsleiter der Raiffeisenkasse Körperich. 1977 absolvierte er seine Prüfung als Bankkaufmann und wurde in den Vorstand berufen. 1990 fusionierte die Raiffeisenkasse Körperich mit Neuerburg und Mettendorf zur Raiffeisenbank Neuerburg-Land."Erfolg kommt nicht von ungefähr", bestätigte der Vorsitzende des Aufsichtsrats, Lothar Fallis, die Leistungen des Geschäftsführers. Dank und Anerkennung erntete Antony auch von seinen Vorstandskollegen Werner Thielen und Peter Borrelbach sowie den Mitarbeitern der Bank. "Man kann es nicht wie ein Jackett abstreifen", sagte Thielen. Doch Werner Antony ist optimistisch. Er habe viel Privates zu tun, wofür er früher keine Zeit gehabt habe: Reisen und Wandern. Einen Nachfolger für Werner Antony in der Chefetage wird es nicht geben, da die Raiffeisenbank Neuerburg-Land mit den Bankleitern Thielen und Borrelbach die Kriterien der Genossenschaft erfüllt.

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