Im Fünfer-BMW, im Porsche Cayenne und im Touareg sind sie. Im Phaeton, im Bentley und in den V6- sowie V8-Motoren von Daimler Benz auch. Oder aber im A6 und A8 des Ingolstädter Autoherstellers. Ein Großteil deutscher Fahrzeuge der oberen Preisklassen ist damit ausgestattet - ausgestattet mit Teilen, die im Bitburger Unternehmen Euro Forming Services (EFS) entweder entwickelt oder produziert wurden. Oder beides. 80 Prozent gehen in den Automobilbereich

"Je früher wir in die Entwicklungsarbeit mit eingebunden werden, desto besser ist das für uns", sagt Alex Hoffmann, bei der EFS GmbH zuständig für Marketing und Vertrieb. 80 Prozent dessen, was bei EFS produziert werde, sei für den Automobilbereich bestimmt, erklärt er. Dazu gehören Stoßdämpfer, Getriebeflansche, Nockenwellen, Kolben, Fahrzeug-Achsen oder aber Airbag-Zylinder, also jene kleinen Druckluftbehälter, die dafür sorgen, dass der Luftsack sich füllt, bevor Gesichter oder sonstige Körperteile dagegen geschleudert werden. Nachdem die Teile dann in Bitburg gepresst, gestaucht, verformt und geschmiedet wurden, wandern sie in der Regel zu Automobilzulieferern, wo die Teile weiter bearbeitet werden. Der Reifenhersteller Continental, der auch Bremssysteme und Fahrwerkkomponenten produziert, gehört auch zu dem Kundenkreis der EFS GmbH und hat, weil er mit den Bitburgern so zufrieden ist, das Eifeler Unternehmen zum "Supplier of the year", also zum Lieferanten des Jahres ernannt. EFS-Geschäftsführer Manfred Klever freut sich über die Auszeichnung, wenn auch sein Unternehmen davon letztendlich wenig profitiert. "Unsere Kunden sind überwiegend im Ausland", sagt er, so dass die Wirkung der eingerahmten Urkunde mit der dazu gehörenden Trophäe aus Plexiglas aus globaler Sicht eher gering sein dürfte. In der Produktionshalle arbeiten die "Lieferanten des Jahres" deshalb trotz Auszeichnung wie gewohnt weiter, sei es bei EFS oder der GFU-Maschinenbau GmbH, aus der heraus die "Euro 3Forming Services schließlich 1999 gegründet wurde und deren Fertigungshalle auf der anderen Straßenseite liegt. Rund 90 Mitarbeiter sind in den Betrieben beschäftig, die zwar beide eigenständig sind, jedoch von einem gemeinsamen Management verwaltet werden. Auch bei der 1989 ins Leben gerufenen GFU (Gesellschaft für Umformung und Maschinenbau) werden Teile für Automobilzulieferer produziert. Und sogar für die Flugzeughersteller von Airbus. Ein weiteres Standbein, auf das sich beide Unternehmen stützen, ist die Entwicklung und Herstellung von Maschinen - Anlagen, mit deren Hilfe die Kunden ihre (Fahrzeug-) Teile dann selbst produzieren können. Das lohnt sich in der Regel nur bei großen Stückzahlen. Zulieferer, die in ihrer Werkstatt also Bentley-Teile in überschaubarer Menge zusammenbasteln, überlassen das Stauchen, Schmieden und Pressen doch lieber den Bitburgern.