Hitzige Diskussion über heiße Themen

BITBURG. (red) Der rheinland-pfälzische Wirtschaftsminister Hans-Artur Bauckhage referierte bei bei der Vollversammlung der Kreishandwerkerschaft Westeifel.

Kreishandwerksmeister Hermann Zahnen skizzierte bei der Vollversammlung die wirtschaftliche Situation des Handwerks in der Region. Fehlende Aufträge, Schwarzarbeit, schlechte Zahlungsmoral und immer neue gesetzliche Hemmnisse würden die mittelständischen Handwerksbetriebe sehr belasten. Ausdrücklich dankte Zahnen deshalb den ehrenamtlichen Vertretern der Innungen, die trotz dieser widrigen Umstände nach wie vor zu ihrer Berufsstandsorganisation stehen. Der rheinland-pfälzische Wirtschaftsminister Hans-Artur Bauckhage ging in seinem Referat vor allem auf die dringend erforderliche Entbürokratisierung ein. Vor allem in dem geplanten Antidiskriminierungsgesetz sieht Bauckhage eine erhebliche Gefahr für mehr Beschäftigung. Denn bereits jetzt müsse sich jeder mittelständige Unternehmer dreimal überlegen, ob er eine Stelle ausschreibt, weil er ohne eigene Rechtsabteilung die möglichen Folgen kaum übersehen könne."Weniger Kammern bedeutet mehr Staat"

Ein klares Bekenntnis gab der Minister auch zur Pflichtmitgliedschaft in den Kammern ab: "Weniger Kammern bedeutet mehr Staat. Das muss jeder wissen, der sich zu dem Thema äußert." In der von Kreishandwerksmeister Hermann Zahnen moderierten Diskussion diskutierten die Handwerker über weitere drängende Probleme: Wie sieht die Zukunft der Berufsbildenden Schulen in der Region aus? Wie lange kann sich der Mittelstand das Monopol der gesetzlichen Unfallversicherung in Deutschland noch leisten? Wie kann auf öffentliche Stellen Einfluss genommen werden, um die handwerksfeindlichen Vergabepraktika bei Großaufträgen zu verändern? Wie können die gesetzlichen Rahmenbedingungen verändert werden, damit der deutsche Mittelstand wettbewerbsfähiger wird? Das waren nur einige der Themen, die die Handwerker diskutierten.Minister lobt Erfolge der Dachmarke Eifel

Ebenfalls angesprochen wurde die Problematik der Ein-Euro-Kräfte, die mittlerweile auch klassische Handwerksleistungen ausüben. Weit über den geplanten Zeitraum weilte Minister Baukhage in Bitburg, um allen geäußerten Fragen und Anregungen gerecht zu werden. Doch Patentlösungen hatte auch Baukhage nicht in petto. Zum Abschluss der Vollversammlung informierte Geschäftsführer Dirk Kleis den Minister über den Stand der Dachmarke Eifel. Bauckhage lobte ausdrücklich das vielfältige Engagement und die bisherigen Erfolge der Dachmarke. Neidvoll bekannte er, dass er sich eine solche Initiative auch in seiner westerwäldischen Heimat gewünscht hätte. Kreishandwerksmeister Zahnen und Geschäftsführer Kleis bedankten sich mit einem Präsentkorb mit Köstlichkeiten aus der Eifel für den Besuch. Der Minister versprach für das laufende Jahr einen weiteren Termin, bei dem einige offene Fragen diskutiert werden. Weitere Infos gibt es unter www.das-handwerk.de.

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