Höchster Punkt wird schaumgekrönt

BITBURG/WELSCHBILLIG. Hefetrübe Innovation. Ein Unternehmer aus Bitburg präsentiert mit "Hohe Acht" die erste Weizenbiermarke für die Eifel und die angrenzenden Regionen.

 "Hohe Acht"-ung hat Konzeptentwickler Thomas Konder vor seinem ausschießlich aus Eifeler Malz gebrautem Weizenbier.Foto: Uwe Hentschel

"Hohe Acht"-ung hat Konzeptentwickler Thomas Konder vor seinem ausschießlich aus Eifeler Malz gebrautem Weizenbier.Foto: Uwe Hentschel

"ZurVersorgung der römischen Großstadt Colonia Agrippinensis (Köln)bauten die Römer unter Kaiser Hadrian eine 80 Kilometer langeWasserleitung aus der Nordeifel an den Rhein. Da die römischenBaumeister das Prinzip der kommunizierenden Röhren noch nichtkannten, gingen sie davon aus, dass das Eifelwasser, um in Kölnanzukommen, von der Eifel an ein gleichbleibendes Gefälle habenmuss..." So steht es in einem Reiseführer über die Eifel. Naturtrübe Symbiose mit bayrischer Tradition

Ein Mann aus der Eifel holt sich nun dieses Wasser wieder zurück. Zwar weder in Wasserleitungen, noch in kommunizierenden Röhren, wohl aber in handelsüblichen Halbliterflaschen. "Hohe Acht Hefeweizen" steht auf dem Etikett, benannt nach dem höchsten Punkt der Eifel. Und das Gebräu, das sich im Inneren der Flasche befindet, ist ein neues Weizenbier, das ausschließlich aus Eifeler Weizen und Gerstenmalz hergestellt wird.

Erfunden oder vielmehr konzipiert hat diese fünfprozentige naturtrübe Symbiose aus Bajuwarischer Tradition und Eifeler Naturpotential das Welschbilliger Unternehmen Konder-Konzept. Er habe sich die vergangenen zwei Jahre im Markt schlau gemacht, sagt Geschäftsführer Thomas Konder, der in der Bierstadt Bitburg lebt und nun seine Leidenschaften Bier und Eifel zu einer regionalen Spezialität verbindet. Natürlich sei das in Deutschland immer beliebter werdende Hefeweizen eine bayrische Spezialität, räumt Konder ein, doch warum müsse man hier bayrisches Weizenbier trinken, wenn die dafür notwendigen Rohstoffe wie Malz und Weizen in der Eifel ausreichend und bester Qualität vorhanden seien.

Dass die regionalen Naturprodukte mit "kölnisch Wasser" verarbeitet werden, liegt daran, dass die Brauerei, die das Bier herstellt, in Köln ansässig ist. "Hohe Acht wird weder wärmebehandelt noch filtriert, sondern bleibt naturbelassen, erklärt der autodidaktische Weizenbierexperte, und die Lehrmaterialen seines Selbststudiums sind unzählige unterschiedliche - mittlerweile leere - Weizenbierflaschen im Keller seiner Wohnung. Er habe viele Sorten probiert und scheue nicht den Vergleich zwischen seiner "Hohen Acht" und der süddeutschen Konkurrenz , sagt Konder, dessen "süffiges Getränk seit Anfang April auf dem Markt ist und von dem der Vermarkter hofft, dass es neben den "traditionellen Weizenbierfreunden auch das jüngere Trend orientierte Publikum" ansprechen wird.

Der Blick zu Dom schließt den Wasserkreis

Der Namensgeber des Getränkes, die Hohe Acht, liegt in der Nähe des Nürburgringes, das Wort "Acht" selbst geht auf die keltische Bedeutung des Wortes Wasser zurück, und den Kölner Dom, in dessen Nähe das naturtrübe Gebräu hergestellt wird, soll man angeblich bei kristallklarem Wetter vom Gipfel der Hohen Acht aus sehen können. Da schließt sich also wieder (Wasser-)Kreis, und ob Köln vielleicht nicht doch noch zur Eifel gehört, ist letztendlich sowieso nur reine Auslegungssache.

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