Immer wieder eine "Fitnesskur"

IRREL. Trotz Wirtschaftsflaute acht Prozent mehr Umsatz im Warengeschäft und eine steigende Bilanzsumme: Bei der Generalversammlung der Raiffeisenbank Irrel blickte der Vorstand auf ein erfolgreiches Jahr 2003 zurück.

Mit Interesse verfolgten die Mitglieder der Raiffeisenbank (Raiba) Irrel die Generalversammlung ihres Instituts. 128 Teilhaber waren in die Irreler Bürgerhalle gekommen. "Viel heiße Sonne im Sommer, viel heiße Luft in den Versprechungen unserer Politiker" - so fasste Vorstandssprecher Hans-Peter Bell das abgelaufene Geschäftsjahr 2003 zusammen, auf das er zurück blickte. Sein Institut sei in dem schwierigen wirtschaftlichen Umfeld jedoch trotz allgemein fehlender Aufbruchstimmung durchaus erfolgreich gewesen: Um 1,7 Prozent stieg die Bilanzsumme der Bank von 56,8 auf 57,7 Millionen Euro. Die Nachfrage nach Krediten, die die Raiba vor allem an Arbeitnehmer und Landwirte vergab, wuchs um insgesamt 3,4 Prozent. Die Summe langfristiger Darlehen nahm dabei um knapp 23 Prozent zu, während Kredite mit kurzer Laufzeit um 18 Prozent auf 8,7 Millionen Euro zurückgingen.Kundeneinlagen steigen um mehr als ein Prozent

Die Kundeneinlagen stiegen im vergangenen Jahr von 43,4 auf 44,9 Millionen Euro. Beim Provisionsüberschuss, der laut Bell in der Bilanz einer Bank immer wichtiger wird, gab es 2,8 Prozent Zuwachs. Er erreichte die runde Summe von 500 000 Euro. Mit 17,2 Millionen Euro verzeichnete das Institut im Warengeschäft acht Prozent mehr Umsatz. Vor allem Futtermittel und Baustoffe seien 2003 gefragt gewesen, berichtete Hans-Peter Bell. 1730 Mitglieder hatte die Bank am Jahresende. Ihnen gehören 4715 Geschäftsanteile; sie bekommen eine Dividende von fünf Prozent. Bells Vorstandskollege Rudolf Krein, der durch die Versammlung führte, berichtete über das positive Ergebnis der gesetzlichen Prüfung des Jahresabschlusses. Neben neuer Computertechnik, die die Sachaufwendungen um knapp zehn Prozent steigen ließ, investierte die Raiba 2003 auch in ihre Belegschaft: Die 50 Mitarbeiter, von denen sich 30 um das Warengeschäft kümmern, schlugen mit 5,3 Prozent mehr Personalkosten zu Buche. "Auch bei einer Bank ist immer wieder eine ,Fitnesskur‘ angesagt", kommentierte Bankdirektor Bell die Investitionen, die die anwesenden Genossenschaftler zufrieden zur Kenntnis nahmen - "nur so kann man ihre Leistungsfähigkeit erhalten".Neue Beschränkungen für Kredite

Einstimmig verabschiedeten die Raiba-Mitglieder neue Beschränkungen für Kredite. Dort liegt die Obergrenze für ein einzelnes Darlehen nun bei maximal 25 Prozent des Eigenkapitals der Bank, was 937 000 Euro entspricht. Bisher betrug der Grenzwert 40 Prozent (1,4 Millionen Euro). Die Generalversammlung wählte Heinz Bores (56) aus Irrel in den Aufsichtsrat wieder. Der 64-jährige Nusbaumer Bernhard Schmitt wurde als Vorsitzender ebenfalls einstimmig im Amt bestätigt. Zum Thema "Erben und vererben" referierte Ernest Burghard, Dozent der Rösrather Akademie Rheinischer Genossenschaften. 90 Prozent selbst geschriebener Testamente seien falsch oder widersprüchlich, klärte Burghard seine Zuhörer auf. Daher riet der Experte, den Letzten Willen gemeinsam mit einem Notar zu verfassen.

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