Probleme sind zum lösen da

TRIER. Wenn die Methode "Stecker raus - Stecker rein" nicht mehr hilft, braucht man jemanden, der sich etwas besser mit Computern auskennt. Das Saar-Lor-Lux-Umweltzentrum der Handwerkskammer (HWK) Trier bildet derzeit solche Spezialisten aus.

Der Rechner spinnt, und keiner weiß Bescheid: Zeit für den "PC-Troubleshooter". Der englische Begriff bezeichnet einen Problemlöser - einen, den man ruft, wenn man mit seinem Latein am Ende ist. Und überall dort, wo Computer stehen, ist das schnell passiert. Die ersten 14 kleineren und mittleren Unternehmen in Eifel, Hunsrück und Moselraum können ab sofort auf hauseigene Computer-Kenner setzen: Soeben ist der erste Lehrgang zu Ende gegangen. Auf dem Stundenplan standen unter anderem Hard- und Software, Betriebssysteme, Fehlerdiagnose und -behebung, Systemwartung und Netzwerk-Grundlagen."Ständiger Bedarf"

Die Fortbildung dauert elf Wochen und umfasst 88 Unterrichtsstunden. Sie sind alle am Abend. Hat sich die Teilnahme gelohnt? "Auf jeden Fall! Wir haben sechs Rechner im Betrieb", sagt Beate Krämer aus Gerolstein. "Da ist ständig Bedarf. Die Software muss gepflegt werden, alle zwei bis drei Jahre muss man die Hardware erneuern." Jetzt sei sie in der Lage, das selbst zu tun - und alte Rechner eigenhändig auf den neuesten Stand zu bringen. Gemeinsam mit ihrem Mann Peter leitet die 38-Jährige das Möbelhaus Krämer in der Sprudelstadt. "Wir machen für unsere Kunden fotorealistische 3D-Darstellungen. Das braucht viel Rechnerkapazität. Aufgrund des Kurses kann ich jetzt selbst alles aufrüsten und einrichten." Peter Dücker aus Traben-Trarbach arbeitet im elektronischen Banking der Sparkasse Trier und hat den Kurs gemeinsam mit seinem 18-jährigen Sohn Peter belegt. "Ich muss sagen: Am Anfang hatten wir schon gewisse Bedenken, ob einem nicht am Abend die Augen zu fallen, wenn man schon den ganzen Tag gearbeitet hat. Aber es hat durch die Bank Spaß gemacht. Meinem Sohn ging es genauso." Den Nutzen zieht Dücker nicht nur im Beruf: Auch privat sei jetzt manches Rechner-Problem schnell behoben. "Und meinem Sohn, der ja noch zur Schule geht, kann das für seine Zukunft auch dienlich sein." Peter Gorges ist Telekom-Techniker und wohnt in Hermeskeil. "Die Technik schreitet auch bei uns voran", sagt er. "Da sind immer mehr Arbeiten am PC erforderlich. Täglich kommen neue Probleme auf einen zu. Gut, wenn man weiß, wie so eine Maschine funktioniert." Das habe er nicht zuletzt dem Dozenten Joachim Faust zu verdanken: "Den kann ich auf jeden Fall weiter empfehlen", sagt der 53-Jährige. Sigrid Wyputta, Diplom-Ingenieurin für Elektrotechnik aus Kinheim, betreut tagsüber Berufsschüler in der so genannten ausbildungsbegleitenden Hilfe des Euro-Medizinalkollegs. "Einen Rechner konfigurieren, ein Betriebssystem kennen lernen, Windows richtig installieren - das alles haben wir geübt", sagt die 47-Jährige. "Man weiß ja immer ein bisschen, aber ich hätte bisher nie einen Computer auseinander nehmen und wieder zusammenbauen können", erzählt sie. "Und das habe ich jetzt gelernt." Die nächsten "Troubleshooter" können sich bereits wieder anmelden: Der zweite Lehrgang startet Anfang März. Alle Informationen dazu erhält man bei Birgit Nehren im Umweltzentrum der HWK unter Telefon 0651/207256.

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