Servicefahrer starten durch

Als erste Firma in der Region hat "Heiko - Rollende Märkte" aus Neuendorf bei Prüm den Lehrberuf "Servicefahrer" angeboten. Inzwischen haben die ersten Absolventinnen ihre Ausbildung erfolgreich abgeschlossen, vier weitere sind in Ausbildung.

 „Da weiß man, was man hat“: Außendienstleiter Oliver Hofrath mit den neuen Servicefahrerinnen Sabrina Schon und Nathalie Servos sowie Personalchef Heinz Gasper (von rechts). TV-Foto: Josef Schmitz

„Da weiß man, was man hat“: Außendienstleiter Oliver Hofrath mit den neuen Servicefahrerinnen Sabrina Schon und Nathalie Servos sowie Personalchef Heinz Gasper (von rechts). TV-Foto: Josef Schmitz

Neuendorf. Die Firma Heiko hat 170 Mitarbeiter, darunter 65 Verkaufsfahrer. Sie steuern mit ihren Frischwaren-Wagen mehr als 1600 Orte mit mehr als 30 000 Kunden an. Die Ziele liegen meist in den ländlichen Gebieten der Regionen Trier, Köln, Luxemburg und Ostbelgien.Firmen-Inhaber Reinhard Steinkamp regte bei der Bundesbildungsagentur sowie bei der Industrie- und Handelskammer an, das Berufsbild "Servicefahrer" aufzunehmen. Daraufhin wurden vor zwei Jahren die entsprechenden Ausbildungs-Anforderungen zusammengestellt und ein neuer Ausbildungsberuf geschaffen. Die ersten frischgebackenen Servicefahrerinnen Nathalie Servos aus Mirbach (24 Jahre alt) und Sabrina Schon aus Densborn (23 Jahre alt) erhielten kürzlich ihre Zertifikate. Heiko-Personalchef Heinz Gasper erläutert den zweijährigen Ausbildungsablauf: Im ersten Jahr gibt es einen Wechsel zwischen Vertrieb (Innendienst) und Verkaufstour mit speziellen Ausbildern. Dabei sind innerbetrieblich die Abteilungen Lagerwesen, Kasse, Abrechnungen, EDV und KFZ-Werkstatt zu durchlaufen. In den ersten sechs Monaten müssen die Auszubildenden den Führerschein C1 erwerben, den der Ausbildungsbetrieb bezahlt. Nach der Zwischenprüfung befindet sich der angehende Servicefahrer ausschließlich im Vertrieb. In der zweiten Hälfte des zweiten Lehrjahrs erfolgt eine Beurteilung nach Fähigkeit und Leistungen. Bei einer Gesamtnote von mindestens "drei" oder besser gibt es bei Heiko eine Übernahmegarantie, und es winkt der Arbeitsvertrag. "Bei Eigengewächsen weiß man, was man hat", sagt Gasper. Der TV erreicht Nathalie Servos per Handy an ihrem Geburtstag beim Einstieg in den Flieger mit Urlaubsziel Türkei. Drei Tage schnupperte sie bei Heiko in den Betrieb, verkaufte unter anderen an Kunden, die 80 Jahre und älter waren, und kam zu der Überzeugung: "Das ist der richtige Beruf, der Umgang mit anderen Menschen."Mit Hauptschulabschluss wollte sie eigentlich Erzieherin werden und absolvierte ein einjähriges Praktikum, doch die Arbeit auf der Verkaufstour gefiel ihr besser, auch wenn sie je nach Strecke schon morgens um 5 oder 6 Uhr beginnt. "Bei dem Beruf muss man eben Respekt und Geduld mitbringen und Hilfsbereitschaft zeigen. Dazu gehört, auch schon mal die volle Einkaufstasche in die Wohnung zu tragen", resümiert Nathalie. Ihre Kollegin Sabrina Schon übernahm Heiko ebenfalls."Ich fuhr mit - und war gleich angetan"

Unterdessen haben Jessica Gut und Sabrina Ehlen auch schon ihr erstes Ausbildungsjahr zur Service-Fahrerin absolviert. Für beide steht die Zwischenprüfung an. Ganz frisch im Unternehmen sind Nadine Dingels und der 19-jährige Manuel Reishaus aus Stadtkyll, der über eine Lehrstellenbörse auf Heiko gestoßen war, da er als Einzelhandels-Kaufmann keinen Ausbildungsplatz erhalten hatte. Manuel ging auf Schnuppertour. Sein Fazit: "Das ist das Richtige. Ich fuhr mit - und war gleich angetan."

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