Telefonieren mit dem Computer

DAUN. Seit 1997 hat sich die im TGZ angesiedelte Firma "de facto GmbH" darauf spezialisiert, IT-Standards, die sonst nur Großunternehmen zur Verfügung stehen, auch kleineren und mittelständischen Betrieben zugänglich zu machen. Wichtige Bausteine im Leistungsspektrum: das Virtual Private Network (VPN) und die so genannte IP-Telefonie.

 Alain Duny sorgt mit seiner de facto GmbH unter anderem dafür, dass Telefonieren in kleinen und mittleren Unternehmen zumindest preislich Spaß macht.Foto: Angelika Koch

Alain Duny sorgt mit seiner de facto GmbH unter anderem dafür, dass Telefonieren in kleinen und mittleren Unternehmen zumindest preislich Spaß macht.Foto: Angelika Koch

Die Idee, eine Beratungsfirma in Sachen EDV zu gründen, lag für den EDV-Kaufmann Alain Duny, der bis dahin als Anwenderunterstützer und Netzwerkadministrator für Großunternehmen tätig gewesen war, auf der Hand: "Elektronische Datenverarbeitung muss für jedes Unternehmen hoch spezialisierte Lösungen anbieten können. Diese komplexe Materie kann in der Regel nicht innerhalb kleinerer oder mittelständischer Betriebe ausreichend erarbeitet werden, die Kompetenz muss von außen eingekauft werden."

Inzwischen hat das Team elf Mitarbeiter

Das Ziel des vor sechs Jahren an den Start gegangenen und mittlerweile elf Mitarbeiter ­ davon sieben auf verschiedene Branchen und EDV-Bereiche ausgerichtete Techniker ­ umfassenden "de facto"-Teams: Der für Konzerne selbstverständliche hohe Standard der IT-Lösungen soll auch Kleinunternehmern und Mittelständlern zur Verfügung gestellt werden. Dabei ist es nicht die Aufgabe von "de facto", selbst Software zu entwickeln: "Wir beraten im Hinblick auf die optimale Auswahl dessen, was auf dem Markt ist, und wir liefern kontinuierliche Beratung mit langfristigen Betreuungsverträgen", erklärt Duny das Geschäftsfeld seines Unternehmens. "Wir sind sozusagen die externe EDV-Abteilung der Kunden, egal ob es sich um einen Steuerberater, um eine Arztpraxis oder um eine kommunale Institution handelt."

Voraussetzung ist die intensive Kenntnis des Anbieterpotenzials von Soft- und Hardware: "Es gibt viele One-Man-Shows, die Programme entwickeln und anbieten. Das ist bisweilen gefährlich, weil ihr Bestand und damit die Kontinuität der Nutzbarkeit für die Anwender nicht gesichert ist." Duny arbeitet mit einem strengen Kriterienkatalog und mit Checklisten, um die ausreichend qualifizierten Anbieter herauszufiltern. Das notwendige Know-how, so der gebürtige Franzose, habe sich im Laufe der Jahre angesammelt. Das sei nicht auf die Schnelle zu erlernen.

Die Beratung startet mit einer detaillierten Bedarfsanalyse, um die jeweils vorhandenen Anforderungen zu klären. Das kann bisweilen den Umfang eines dicken Wälzers annehmen, etwa im Falle des Touristischen Kommunikationsnetzes (TKN), das "de facto" landesweit für Regionalagenturen wie die Eifel Tourismus GmbH in Prüm, Verkehrsämter und Hotels eingerichtet hat (der TV berichtete). "Es war eher Zufall, dass uns ausgerechnet die Tourismusbranche das erste Großprojekt beschert hat", erzählt Duny, " im Grunde ist der Ansatz auf jeden anderen Sektor übertragbar."

Im Kern ging es darum, viele getrennte Standorte zu vernetzen.Im Falle des TKN, das seit dem Start im Jahr 2000 noch immer Verkehrsämter umfasst, die nicht komplett installiert haben, sind es als Zielvorgabe rund 200 inklusive der noch anzuschließenden "Gäste-Informationssäulen". Die Erfahrung mit dem Großprojekt TKN habe auch Schwachstellen offenbart, bedingt durch den Aufbau der touristischen Organisationsstruktur im Land. "Aufgrund dieser Erfahrung können wir bei weiteren Mammutprojekten mögliche Fehlerquellen und Probleme von vornherein umgehen."

Neu ist die IP-Telefonie, die "sehr vereinfacht ausgedrückt wie ein intelligenter Anrufbeantworter funktioniert, Anrufe annimmt, analysiert und dank der Vernetzung mit dem auf dem PC installierten Kalender mit situationsbezogenen Texten antwortet", erklärt Duny das System, das insbesondere für Firmen mit geografisch getrennten Standorten, Homeoffices und mobilen Mitarbeitern geeignet sei.

Anrufen zu Internetpreisen

Auf der Basis des Internet-Protokolls (IP) werden Sprache und Daten über ein einziges Netzwerk transportiert. Das System ersetzt oder ergänzt die klassische Nebenstellenanlage, was unter anderem ein Kostenvorteil für die Administration und Wartung sei. Auch eine separate Verkabelung für das Telefonieren ist nicht mehr notwendig. In Verbindung mit dem Virtual Private Network (VPN), einem kostengünstigen Kommunikationsweg über das Internet, werden die Daten durch ein so genanntes "Tunneling" geschleust und sind von außen nicht zu "knacken". So bietet die IP-Telefonie, die bei "de facto GmbH" selbst seit zwei Jahren "für die Mitarbeiter nicht mehr wegzudenken" sei, laut Duny vor allem einen Vorteil: Man kann auch als externer Mitarbeiter oder als Außenstelle zu Internetpreisen mit allen anderen Kollegen telefonieren.

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