Zufriedenheit als höchstes Gebot

PRONSFELD. Seit fast siebzig Jahren mischen sie schon auf dem Automarkt mit und haben trotz aller Innovationen den Sinn fürs Wesentliche nicht verloren: Das Autohaus Mais-Glandien in Pronsfeld hat rund eine Million Euro in eine neue Ausstellungshalle und einen modernisierten Werkstattbereich investiert.

 Noch im Bau, aber im Herbst wird eröffnet: Die Geschäftsführer Rainer und Harald Glandien vor der neuen VW-Ausstellungshalle in Pronsfeld. Foto: Simone Conen

Noch im Bau, aber im Herbst wird eröffnet: Die Geschäftsführer Rainer und Harald Glandien vor der neuen VW-Ausstellungshalle in Pronsfeld. Foto: Simone Conen

Einen solch enormen Erfolg mit stetig wachsender Betriebsfläche hätte sich Josef Mais wahrscheinlich nicht träumen lassen, als er 1937 seine eigene Werkstatt in Pronsfeld eröffnete. Damals wurde vom Moped bis zur Landmaschine so ziemlich alles repariert, was Räder hatte. Im Jahr 1950 unterzeichnete Josef Mais einen Volkswagen-Vertrag - eine Entscheidung, die die Entwicklung des Betriebes maßgeblich prägte, denn mittlerweile managt bereits die zweite Generation das alteingesessene Unternehmen. Nachdem Schwiegersohn Peter Glandien und seine Frau Inge 1975 die Führung übernommen hatten, sind deren Söhne Harald und Rainer Glandien seit Mitte der achtziger Jahre mit dabei und kümmern sich nach dem Ruhestand des Vaters gleichberechtigt als Geschäftsführer um die Mais-Glandien GmbH. Für die aufgeschlossene Arbeitsweise seiner Vorfahren zeigt sich Rainer Glandien sehr dankbar: "Seit 1937 haben wir uns kontinuierlich weiterentwickelt und im Rahmen unserer Möglichkeiten in zeitgemäße Umbauten und Verbesserungen investiert." Als Händler für VW, Audi und VW-Nutzfahrzeuge sowie Skoda-Servicepartner beschäftigen die Brüder momentan insgesamt vierzig festangestellte Mitarbeiter, davon sechs Auszubildende. Um dem Firmenslogan "Wir kümmern uns" gerecht zu werden, sind auch Weiterbildung und Motivation der Angestellten nötig. So zählen die Verkäufer des Eifler Autohauses sowohl bei VW, als auch bei Audi zu den Top-100-Verkäufern ihrer Zunft. Die begehrte VW-Auszeichnung "Partner des Jahres" erlangte die Mais-Glandien GmbH bis 2004 ohne Unterbrechung; im Audi Business Cup schaffte es das starke Team erst kürzlich unter die besten zwanzig Betriebe Deutschlands. Zu den Auswahlkriterien beider Preise gehört neben Gesamtrendite und Verkaufszahlen ganz besonders die Kundenzufriedenheit in Beratung und Service. Hierin liegt für Serviceleiter und Geschäftsführer Rainer Glandien das wahre Erfolgsgeheimnis: "Wir arbeiten in unserem Familienbetrieb immer am Service und wollen die Wünsche unserer Kunden bestmöglich erfüllen. Ist der Kunde zufrieden, kommt der Erfolg ganz von allein." Den Ansprüchen der Kunden wie auch der Autofabrikanten will das Autohaus demnächst mit einer 600 Quadratmeter großen Ausstellungshalle gerecht werden. Nachdem vor einigen Jahren bereits eine audikonforme Halle gebaut wurde, sollen nun auch die VW-Modelle in einem eigenen Ambiente präsentiert werden. Das Konzept des lichtdurchfluteten Marktplatzes wurde dabei komplett von Volkswagen übernommen, so dass die Wolfsburger bis 2010 sechzig Prozent der circa 650 000 Euro Herstellungskosten übernehmen. Nach rund fünf Monaten Bauzeit soll der markenspezifische Ausstellungsraum Ende des Monats in Betrieb genommen werden. Stolz ist man in Pronsfeld vor allem auf die Direktannahme, die sich an die Halle anschließt, wie Rainer Glandien erläutert: "Die Service-Annahme für VW wird in die Halle integriert, so dass der Kunde sein eigenes Fahrzeug gemeinsam mit dem Service-Berater überprüfen kann." Doch mit der neuen Piazza-Halle sind die Bauarbeiten noch längst nicht abgeschlossen: Ein Teil der alten Werkstatt soll noch in diesem Jahr einer Erweiterung der Karosserie- und Lackabteilung mit neuer Lackierkabine weichen. Im Zuge der rund 300 000 Euro teuren Modernisierung werden die Arbeitsplätze größer gestaltet, um eine fachgerechte Reparatur auf neuestem Stand zu ermöglichen. So soll die Zukunft des Autohauses samt seiner zahlreichen Arbeitsplätze gesichert werden. Doch steht auch schon die nächste Generation bereits in den Startlöchern? "Unsere Söhne und Neffen sind noch klein", schmunzelt Rainer Glandien, "aber die Chancen stehen gut, denn sie haben das Autointeresse im Blut und wollen später sicher miteinsteigen." Somit bleibt der Traditionsbetrieb der Region wohl noch lange erhalten.

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