15-Jähriger aus Bleckhauen ist ein Ass im Kartfahren

Bleckhausen · Alex Schneider ist einer der besten und erfolgreichsten deutschen Kartfahrer, nicht nur seines Jahrgangs. Vor einigen Tagen hat er mit dem Sieg beim Bundesendlauf sein Meisterstück gemacht. Der Erfolg im ADAC-Kartcup ist gleichbedeutend mit der Deutschen Meisterschaft.

 Mit bis zu 140 Sachen über die Piste: Alex Schneider aus Bleckhausen in seinem Renn-Kart und in seinem Element. TV-Fotos (2): Jürgen C. Braun

Mit bis zu 140 Sachen über die Piste: Alex Schneider aus Bleckhausen in seinem Renn-Kart und in seinem Element. TV-Fotos (2): Jürgen C. Braun

Foto: Oliver Czubaszek sen. (e_daun )

Bleckhausen. Dass der junge Mann allen anderen - vielen auch im Seniorenbereich - davonfährt, ist nicht nur seinem Talent und seinem Ehrgeiz zuzuschreiben, sondern ist das Ergebnis eines funktionierenden Familienbündnisses. Im Umfeld seines Vaters, eines Kfz-Meisters und ausgewiesenen Experten der Marke NSU (der TV berichtete), wurde Alex Schneider quasi mit Motoren und Rennfahrzeugen groß. "Ich habe schon mit sechs Jahren zum ersten Mal in einem Kart gesessen", erzählt der Zehntklässler des Geschwister-Scholl-Gymnasiums in Daun. Der Weg in den Rennsport war vorgezeichnet.
Kartsport, so wie Alex ihn betreibt, hat nichts mit dem hobbymäßigen Freizeit-Vergnügen auf den Kursen in den einschlägigen Kart-Centern zu tun. Alex fährt ein absolutes Rennkart. Das Sportgerät hat 30 PS und entwickelt eine Höchstgeschwindigkeit von bis zu 140 Kilometern.Alle zwei Wochen ein Rennen

 Der 15-jährige Gymnasiast will später beruflich „irgendetwas mit Automobiltechnik“ machen.

Der 15-jährige Gymnasiast will später beruflich „irgendetwas mit Automobiltechnik“ machen.

Foto: (e_daun )


Regelmäßig fährt der 15-Jährige mit dem Moped auch an den Nürburgring zu den Langstreckenrennen. Beim professionellen Rennteam "Black Falcon" in Meuspath direkt am Ring hat er bereits ein Praktikum absolviert. Sein Berufswunsch ist also kein Wunder: "Irgend etwas mit Automobiltechnik", wolle er später beruflich machen, erzählt er dem TV. Noch aber ist es bis dahin ein weiter Weg.
Schule und Hobby miteinander zu verbinden, das gelingt nur mit Hilfe und Einverständnis von Vater und Mutter. Denn ausgetragen werden die Cup-Läufe ausschließlich auf großen Rennkursen. Daher ist die Familie regelmäßig in West- und Süddeutschland unterwegs. Von April bis Oktober ist Saison, alle zwei Wochenenden ein Rennen.
Dass der Sohn sein großes Talent auf der Strecke ausleben kann, dafür stehen Vater Wolfgang und Mutter Jutta. Nicht nur am Wochenende. "Das fängt ja viel früher an", sagt die Mutter. Sie sorgt dafür, dass ihre beiden Männer sich nur aufs Technische und aufs Fahren konzentrieren können. Papierkram, Reisevorbereitung, Catering. Mutter Jutta ist Büro, Verpflegungsstelle und Anlaufstelle für das "Projekt Kart-Cup."
"Wenn Alex am Start steht, ist er im Tunnel - nur auf das Rennen, auf den Kurs fixiert", weiß sie. Vor zwei Jahren, Alex war gerade 13, durften die Jungs mit ihren Karts vor dem 24-Stunden-Rennen im Korso über die Nordschleife fahren: "Ein tolles Erlebnis für ihn."
"Das Talent ist da, das hat er unbestritten", bestätigt Wolfgang Schneider und zeigt Bilder, auf denen sein Sohn mit dem Mentor des ADAC Kart-Cups, Ex-Formel-1-Pilot Ralf Schumacher, zu sehen ist.
Was später einmal aus eben diesem Talent ihres Jungen werden soll, das wollen die Schneiders in Ruhe auf sich zukommen lassen. "Wir sind eine ganz normale, geerdete Familie." Und so hat im Moment auch die schulische Ausbildung, das Gymnasium, für Alex bei aller Rennsport-Begeisterung Vorrang. Mutter Jutta, von Beruf Erzieherin, fügt hinzu, worauf sie besonderen Wert legt. "Alex betreibt den Sport mit Konsequenz, aber ohne Besessenheit."

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