Nachmittag in der Dauner Innenstadt: Ein strahlend blauer Himmel lädt zu einem Spaziergang ein. Trotz der Sonne am Himmel herrschen frostige Temperaturen. Ein eiskalter Wind bläst durch die Straßen. Was gibt es da Schöneres als im warmen Wohnzimmer zu sitzen, ein Buch zu lesen, Musik zu hören oder einem Hobby nachzugehen? Doch die 22 Mitglieder der Dauner Feuerwehr engagieren sich lieber in ihrer Freizeit.In vier Metern Höhe bei eisigem Wind

Dieser Tage stand für sie das Aufhängen der Weihnachtsbeleuchtung auf dem Programm. Seit sechs Jahren erledigen die Wehrleute diese Aufgabe freiwillig. 24 Ketten und zwölf Lampenbögen in Sternform schmücken die Abt-Richard-Straße, Burgfriedstraße, Lindenstraße, Leopoldstraße, Trierer Straße und Wirichstraße. In den Jahren vor dem Engagement der Wehrleute montierten Stadtarbeiter und Mitarbeiter der Starkstrom- und Anlagen Gesellschaft (SAG) den vom Gewerbe- und Verkehrsverein (GVV) organisierten Weihnachtsschmuck. "Die sind mit einem Hubwagen gekommen, und das hat viel Geld gekostet", sagt der Dauner Wehrführer Friedhelm Marder. Deshalb trat der GVV an die Dauner Feuerwehr heran, ob sie mit ihrem Gerät die Weihnachtsbeleuchtung aufhängen könne. Die Wehrleute willigten ein. Dafür bekommt die Feuerwehr vom GVV, der auch an die Stadt für die Benutzung der Feuerwehr-Drehleiter etwas zahlt, einen kleinen Obolus. "Wir tun das auch, damit in der Stadt etwas weihnachtliche Atmosphäre herrscht", sagt Feuerwehr- und GVV-Mitglied Reinhard Thielen. Im Bauhof werden die Lichterketten das Jahr über gelagert und kurz vor dem Aufhängen überprüft. Rund 1800 Glühbirnen müssen dabei kontrolliert werden. Zum Aufhängen der Lichterketten sind vier Feuerwehr-Trupps unterwegs. Zwei Gruppen spannen die Seile über die Straße, ein Trupp sorgt für die Straßensperrung, und ein anderer hängt die Beleuchtung auf. In der Trierer Straße wird nur auf einer Seite an den Straßenlaternen eine Beleuchtung befestigt. Keine leichte Aufgabe für Jörg Willner und Dieter Mayer, die im Korb der Drehleiter in vier Meter Höhe ohne Handschuhe - "weil es sich damit nicht so gut arbeitet" - die Beleuchtung montieren. Jede Kette wird mit Strom aus dem Haus versorgt, an dem sie aufgehängt ist, und die Kosten dafür bezahlen in der Regel die Hauseigentümer auch freiwillig. Ausnahmen bestätigen aber die Regel. Reinhard Thielen: "Es gibt auch Geschäfte, die das nicht bezahlen wollen." Rund zehn Stunden Freizeit investieren die Angehörigen der Dauner Feuerwehr für das Anbringen der Weihnachtsbeleuchtung. Zwischendurch bringt ein Kollege Verpflegung für die Männer mit dem Feuerwehrwagen. Es gibt Nudelsuppe mit Brötchen und Fleischwurst. "Das Schönste ist aber, dass viele Leute uns mit heißem Kaffee versorgen und uns eine Spende geben", sagt Friedhelm Marder. Bis kurz nach dem Dreikönigstag wird der Weihnachtsschmuck strahlen, dann heißt es für die Dauner Feuerwehr: Zum Abbauen der zierenden Sterne wieder rauf auf die Drehleiter.