200 Kräuter und ein Wisch

HILLESHEIM. (vog) Die Kräuterweihe am kommenden Sonntag hat eine lange Tradition. Mitglieder des Katholischen Frauenbundes in Hillesheim sorgen seit zehn Jahren dafür, dass der alte Brauch gepflegt wird. Sie binden 200 Krautbüschel, die nach der Segnung verteilt werden. Zusätzlicher Erfolg: Eine Spende für eine Hilfsaktion in Brasilien.

"Gib mir bitte was von der Kamille", sagt Maria Handwerk. In Handwerks Garage herrschte gestern Nachmittag Hochbetrieb. Berge von Kräutern und Getreide wurden zu den traditionellen Krautbüscheln gebunden. Ein Dutzend Frauen aus drei Generationen arbeiteten zwei Stunden Hand in Hand, um knapp 200 Sträuße zu binden. Jetzt wissen auch die kleinen Denise Jakobs und Celina Schmitz, was in einen echten "Krautwisch" gehört. "Schafgarbe, Kamille, Wermut, Zinnkraut und Ähren", zählt Maria Meyer auf. "Ich hab nachgeguckt, wir machen das seit zehn Jahren", erklärt Marga Rosenkranz. Nach der Segnung in der Mariä-Himmelfahrt-Messfeier verteilen die Frauen die Sträuße - gegen einen freiwilligen Obolus. "Meist kommen etwa 250 Euro für die brasilianische Kinder-Hilfsaktion der Schönstätter Schwestern zusammen", freut sich Rosenkranz. In der Eifel wurden die gesegneten Kräuter in der Vergangenheit vielfältig eingesetzt: zerkleinert krankem Vieh unters Futter gemischt, zerstreut auf dem Dachboden als Schutz vor Unwetter oder zur heilsamen Räucherung.

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