28 Dörfer in zwei Wochen

HILLESHEIM. (bb) Sehr zufrieden mit den vom Solidaritätskreis Westafrika betreuten Bauprojekten in Burkina Faso äußerte sich Karl-Wilhelm Simonis nach der jüngsten Rundreise mit einigen Vereinsmitgliedern. Am Freitag, 18. Februar, berichtet der Vorsitzende des Solidaritätskreises im Pfarrheim Hillesheim in Wort und Bild von der Arbeit des Vereins.

Insgesamt 28 Dörfer hatten in den letzten beiden Oktoberwochen 2004 auf dem Routenplan der zwölf Reisende zählenden Besuchergruppe aus Deutschland gestanden. Ständige Begleiter in Burkina Faso waren der Repräsentant Anselm Sanou, ein Busfahrer und sein Helfer sowie vier Polizisten als Bewacher. "Ohne unser Wissen und Wollen waren die Polizisten uns zugeordnet worden, nachdem wir im Jahr zuvor von Straßenräubern überfallen worden waren", sagt Karl-Wilhelm Simonis (der TV berichtete). In vielen der besuchten Dörfer hätten die Einheimischen Einweihungsfeiern für die fertiggestellten Neu- und Erweiterungsbauten organisiert. "Wie in Deutschland reisen dazu wichtige Leute, die nichts zur Realisierung beigetragen haben, von weither an, und man bekommt von hübschen Damen eine Schere gereicht und darf vor laufenden Kameras ein Band durchschneiden", erzählt Simonis augenzwinkernd. Für ihn selbst und die anderen Freunde und Förderer des Solidaritätskreises, die die alljährliche Reise nach Burkina Faso auf eigene Kosten unternehmen, seien solche offiziellen Feiern allerdings eine gute Gelegenheit, auf das Engagement Deutschlands hinzuweisen. An jedem Projekt, das der Solidaritätskreis dort auf den Weg bringt, ist das Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) zu 75 Prozent beteiligt. Der Verein hat sich auf den Bau von Grund- und Hauptschulen spezialisiert. Die jeweilige Dorfbevölkerung ist verpflichtet, Sand und Steine zu sammeln, Bäume zu pflanzen, Rücklagen für die Pumpe und die Batterie zu bilden und die Schulbänke in Ordnung zu halten. Wenn die Leute sich nicht daran halten, werden die Zuwendungen umgehend gekürzt oder gestrichen. "So haben wir ein Druckmittel, das sich schon oft bewährt hat", sagt Simonis. Im Jahr 2004 haben das BMZ und der Solidaritätskreis Westafrika mehr als 600 000 Euro in den Bau von zwölf Schulen mit Verwaltungstrakten, Lehrerhäusern und Brunnen sowie in die Ausstattung eines Waisenhauses, einer Krankenstation, eines Frauenzentrums und eines Internats investiert. In diesem Jahr sollen 15 Schulen und 30 Lehrerhäuser gebaut und zehn Brunnen gebohrt werden. Dafür hat der Verein rund 170 000 Euro aufzubringen. Das Geld erhält der Solidaritätskreis von Familien, Freunden und Firmen. Zuweilen werde "zu Gunsten unserer gemeinsamen Sache" auf Geburtstagsgeschenke oder auf Blumenschmuck bei Beerdigungen verzichtet, berichtet Simonis. Zunehmend erhalte der Verein auch Zuwendungen von Gemeinschaften und Einrichtungen sowie Erlöse aus Sportveranstaltungen und Schul oder Dorffesten. "Wir freuen uns über jeden gespendeten Euro", sagt Simonis. Seine Motivation zur Weiterarbeit finde er vor allem in der Dankbarkeit der Bevölkerung und der Begeisterung der Kinder. Am Freitag, 18. Februar, findet um 19 Uhr im Pfarrheim Hillesheim eine Mitgliederversammlung des Solidaritätskreises statt, um 20 Uhr beginnt ein Diavortrag über Burkina Faso.

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