45 Klinik-Arbeitsplätze gerettet

BAD BERTRICH. Die ehemalige Bad Bertricher Klinik am Park heißt seit Dienstag "Meduna-Klinik am Park" GmbH. Somit geht es mit der insolventen Klinik unter neuer Führung weiter.

Die Mitarbeiter der Klinik am Park in Bad Bertrich haben seit Dienstag einen neuen Arbeitgeber und damit neue Chefs. Sie heißen Reimer Blank und Jörg Schömer. Die Klinik heißt jetzt "Meduna-Klinik am Park" GmbH. Sie wurde von Geschäftsführer Reimer Blank, bereits Inhaber und Gesellschafter der Meduna- und Fortuna-Klinik, übernommen. Das verkündete der Geschäftsführer gestern Nachmittag auf der Betriebsversammlung. Mit der Übernahme wurden 45 Arbeitsplätze gerettet. "Acht konnten nicht erhalten werden. Aber wenn es aufwärts geht, wer weiß", sagte Blank. Am 1. März hatte die Klinik Insolvenz anmelden müssen. Allen 53 Mitarbeitern war gekündigt worden. "Mangelhafte Belegungszahlen waren die Hauptursache für die Insolvenz", sagt Geschäftsführer Jörg Schömer. Durch den neuen Dreierpack aus Kliniken und deren Vernetzung verspricht man sich mehr Flexibilität. Bereits am Freitag hatten die beiden Geschäftsführer Sechs-Augen-Gespräche mit den Mitarbeitern geführt und ihnen neue Arbeitsverträge vorgelegt. Meduna ist seit 100 Jahren ein familiengeführtes Unternehmen. "Wir müssen keine Gesellschafter zufrieden stellen, sondern sind so viel flexibler", erklärt der Geschäftsführer. Auch der Frankfurter Insolvenzverwalter Dirk Pfeil zeigte sich erleichtert darüber, dass es mit der "Klinik am Park" nun doch weiter geht. "Unter der neuen Leitung wird mehr passieren als unter einer Zwangsverwaltung." Er machte aber auch keinen Hehl daraus, dass "wir uns noch länger mit der alten Gesellschaft werden beschäftigen müssen". Er gratulierte den Mitarbeitern zu ihrem Durchhaltewillen bei aller Ungewissheit: "Sie haben sich selbst am Schopf aus dem Sumpf gezogen." Einige Hürden waren zu nehmen, um zu dem neuen Konstrukt zu gelangen. Blank dankte ausdrücklich dem Insolvenzverwalter, aber auch Walter Hoff von der Raiffeisenbank Zeller Land, Günter Keller von der Aareal Bank und Jakob Schmidt von der Investitions- und Strukturbank Rheinland-Pfalz, die die Übernahme mit eingefädelt und möglich gemacht haben. Bei den Berechnungen und Kalkulationen sind die Geschäftsführer gemeinsam mit dem Insolvenz- und Zwangsverwalter und den Banken zu dem Schluss gekommen, dass die Klinik wegen ihrer Größe nur im Verbund mit Partnern eine Chance haben kann. "Es war ein monatelanges Hoffen und Bangen", erinnern sich Service-Mitarbeiterinnen beim Sekt, den die Geschäftsführer gestern auf den gelungenen Deal ausgaben. "Wir sind alle heilfroh, dass wir weiter hier arbeiten können." Überrascht waren sie gestern nicht. "Es war in Ordnung, dass wir es nicht auf den letzten Drücker erfahren haben."

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